Neues Kombinations-Präparat gegen Osteoporose in Sicht

GENF (djb). Jede zweite Osteoporose-Patientin hat nach der Menopause zu niedrige Vitamin-D-Serumkonzentrationen (unter 30 ng/ml). Vitamin-D-Supplemente verstärken bei ihnen das Fraktur-senkende Potential von Osteoporose-Mitteln wie Bisphosphonaten. Die Zulassung eines Kombipräparats ist für Europa beantragt.

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Vitamin-D-Mangel führt zu verminderter Kalzium-Resorption im Darm, zu gesteigerter Freisetzung von Parathormon und zu beschleunigter Knochenresorption, wie Dr. Sol Epstein von der Mount Sinai University School of Medicine in New York in den USA erinnert hat.

Die Folge: Die Knochenmineraldichte nimmt ab, das Risiko für osteoporotische Frakturen steigt, und neuromuskuläre Funktionen werden negativ beeinflußt, so Epstein bei einem vom Unternehmen MSD unterstützten Symposium in Genf. In klinischen Studien ist belegt, daß eine Therapie mit Alendronat die Rate von Frakturen an Wirbelsäule und Hüfte reduziert.

Die US-Zulassungsbehörde hat vor kurzem zur einmal wöchentlichen Behandlung von Osteoporose-Patientinnen in der Postmenopause ein Kombinationspräparat zugelassen, das 70mg Alendronat und 2800 IE Vitamin D enthält (Fosamax PLUS D™). Die Zulassung dieser fixen Kombination für Europa wurde bereits beantragt. Die Bioverfügbarkeit von Alendronat werde durch den Zusatz von Vitamin D nicht beeinträchtigt, erklärte Epstein.

Dies hätten pharmakokinetische Untersuchungen ergeben. Eine randomisierte Doppelblindstudie hat zudem belegt, daß das Kombipräparat die Vitamin-D-Serumkonzentration innerhalb von 15 Wochen signifikant um 26 Prozent im Vergleich zur Therapie mit Alendronat alleine anhebt.

An der Studie hatten 351 Osteoporose-Patienten (Männer im Alter zwischen 40 und 90 Jahre sowie Frauen in der Postmenopause) mit Vitamin-D-Ausgangskonzentrationen unter 9 ng/ml teilgenommen. In den Leitlinien des Dachverbands Osteologie werden bei Osteoporose täglich 400 bis 800 IE Vitamin D je nach Bedarf empfohlen.

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