Etanercept hilft Kranken mit unspezifischer Spondylarthritis

BERLIN (gvg). Das Biological Etanercept scheint nicht nur bei der aktiven Vollform des Morbus Bechterew wirksam zu sein, sondern auch schon bei der frühen, unspezifischen Spondylarthritis (uSpA).

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Bei diesem sehr häufigen Krankheitsbild klagen die Patienten über Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie über Beschwerden durch Sehnenentzündungen, ohne daß es im Röntgenbild oder in der Magnetresonanztomografie bereits eindeutige Zeichen eines Morbus Bechterew gibt, wie Privatdozent Dr. Jan Brandt-Jürgens von der Rheumaklinik Bad Bramstedt auf einem Symposium in Berlin berichtet hat. "Etwa sechs von zehn solcher Patienten entwickeln später das Vollbild eines Morbus Bechterew", so Brandt-Jürgens auf der vom Unternehmen Wyeth unterstützten Veranstaltung.

Wegen der guten Wirksamkeit von Etanercept (Enbrel®) beim Morbus Bechterew sei die Substanz in einer kleinen Pilotstudie in Berlin jetzt bei zehn Patienten mit unspezifischer Spondylarthritis geprüft worden. Die Patienten wurden damit drei Monate lang behandelt.

Die Betroffenen hatten seit durchschnittlich fünf Jahren Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie eine stark erhöhte Punktezahl im BASDAI-Score. In diesem Score werden Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen, Druckempfindlichkeit und Morgensteife berücksichtigt, um die Schwere einer entzündlichen Rückenerkrankung einzuschätzen.

"Bei sechs der zehn Patienten, die eine Etanercept-Behandlung erhielten, konnte der BASDAI-Score dauerhaft um mehr als die Hälfte gesenkt werden", so Brandt-Jürgens in Berlin. Dies lasse hoffen, daß bei diesen Patienten der Übergang in das Vollbild eines Morbus Bechterew verhindert oder verzögert werden könne. Ob das tatsächlich klappt, soll jetzt in größeren Untersuchungen geklärt werden.

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