Deutlich mehr Remissionen bei Arthritis durch Kombitherapie

MÜNCHEN (wst). Eine Therapie für Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) sollte nach Möglichkeit die progressive Gelenkzerstörung aufhalten, um Bewegungsfunktionen langfristig zu erhalten. Eine wirksame Option dafür ist offenbar die Kombination von Methotrexat (MTX) und Etanercept (Enbrel®).

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Das hat Professor Jörn Kekow von der Universitätsklinik Magdeburg betont. Der Rheumatologe präsentierte hierzu die aktuellen Zweijahres-Ergebnisse der über eine Dauer von drei Jahren geplanten TEMPO-Studie (Trial of Etanercept and Methotrexate with Radiographic Patient Outcomes).

In der Studie sind jetzt die Daten von 622 Patienten ausgewertet worden. Die Patienten waren wöchentlich mit 7,5 mg bis 20 mg MTX oral oder mit zweimal 25 mg Etanercept subkutan oder mit beiden Substanzen zusammen behandelt worden.

Nach zwei Jahren waren unter MTX etwa 16 Prozent der Patienten und unter Etanercept 23 Prozent in ständiger klinischer Remission. Mit der Kombination von MTX plus dem TNF-alpha-Blocker waren es aber immerhin 41 Prozent der Patienten.

Die Überlegenheit der Kombination habe sich auch in den radiologischen Befunden widergespiegelt, wie Kekow auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Wyeth in München berichtet hat. Hierzu wurde das Ausmaß von Gelenkspalt-Verschmälerungen und Erosionen anhand des Total Sharp Score (TSS) beurteilt.

Nach Ablauf des zweiten Studienjahres habe sich dabei im Vergleich zum Ausgangswert unter Monotherapie mit MTX eine signifikante Änderung von durchschnittlich 3,34 Punkten ergeben, so der Rheumatologe. Unter Etanercept sei die Differenz zum Ausgangswert mit 1,10 Punkten schon deutlich geringer gewesen. Und mit der Kombination aus MTX plus Etanercept sei innerhalb der zwei Jahre Therapie sogar ein Rückgang des TSS um 0,56 Punkte erreicht worden.

Dies gilt als Beleg, daß unter der Kombinationstherapie Reparaturvorgänge an Gelenkstrukturen möglich sind. Ähnliches habe bislang bei RA für keine andere Therapie dokumentiert werden können, betonte Kekow. Aufgrund dieser guten Ergebnisse sei die TEMPO-Studie jetzt entblindet und allen Studienteilnehmern die beste Therapie zugänglich gemacht worden.

Daß Etanercept auch nach längerer Einnahme sicher und wirksam ist, haben Anwendungsbeobachtungen von bislang bis zu sieben Jahren Dauer ergeben. In diesen Praxisstudien sei kein signifikanter Wirksamkeitsverlust und kein Anstieg unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu verzeichnen gewesen.

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