Harnsäure immer im Visier

WIEN (kat/mal). Brauchen asymptomatische Patienten mit Hyperurikämie eine Therapie? Zumindest für Patienten ohne bisher diagnostizierte Gicht hat der Wiesbadener Rheumatologe Dr. Wolfgang Bolten auf diese Frage, die auch Thema beim EULAR-Kongreß in Wien ist, eine klare Empfehlung: "Erhöhte Harnsäurewerte ohne Gelenksymptome sind nicht behandlungsbedürftig", sagt er, "wohl aber beobachtungsbedürftig."

Veröffentlicht:

Eine regelmäßige Kontrolle der Laborwerte - und dabei nicht nur der Harnsäure - macht bei diesen Kranken auch aufgrund der gehäuften Koinzidenz von Hyperurikämie oder Gicht und Befunden des metabolischen Syndroms Sinn. Nur eine der Studien, die dazu in Wien vorgestellt werden, ist die von Kollegen um Dr. Shih-Yang Chen aus Taipei in Taiwan.

Die Forscher haben retrospektiv bei über 22 000 Gicht-Kranken festgestellt, daß es unabhängig voneinander eine Assoziation zwischen der Ausprägung einer Hyperurikämie sowie dem Schweregrad einer Gicht-Arthritis und der Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt gibt.

Eine Hyperurikämie mache - auch bei für Gicht typischen Symptomen - immer eine Differentialdiagnostik nötig, erinnert Bolten. Hyperurikämie und Gicht-Arthritis seien weniger eng assoziiert als allgemein angenommen, so Bolten zur "Ärzte Zeitung".

So könne eine Hyperurikämie ja auch Folge einer Tumorkrankheit sein. Gewißheit, daß eine Gicht vorliegt, gebe der Nachweis von Harnsäurekristallen im Gelenkpunktat.

Mehr zum Thema

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen

Seltene Erkrankung

Ödeme beider Handrücken: An was denken Sie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System