Subkutanes Methotrexat hat Vorteile

AMSTERDAM (gvg). Wird Methotrexat bei Rheumatoider Arthritis (RA) subkutan appliziert, sprechen die Patienten besser an als bei oraler Applikation. Das belegt eine randomisierte Doppelblindstudie, die auf dem Europäischen Rheumatologenkongreß präsentiert wurde.

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Die deutsche Multicenterstudie wurde von Professor Jürgen Braun vom Rheumazentrum Herne geleitet. Teilgenommen haben 375 Patienten mit aktiver RA, die zuvor noch nicht mit Methotrexat therapiert worden waren. Sie nahmen über 24 Wochen entweder einmal wöchentlich 15 Milligramm Methotrexat ein oder erhielten eine subkutane Injektion in der gleichen Dosierung.

Höhere Ansprechrate bei parenteraler Anwendung

Dazu gab es Placebo-Injektionen in der einen und Placebo-Tabletten in der anderen Gruppe. "Wir wissen schon länger, daß die Bioverfügbarkeit von parenteral angewandtem Methotrexat besser ist als die von oral eingenommenem", erläuterte Braun die Rationale der Studie, die von dem Unternehmen Medac unterstützt wurde. Die Firma vertreibt subkutanes Methotrexat (MTX) in Deutschland als Metex® FS.

Nach 24 Wochen hatte sich in der Gruppe der Patienten, die MTX-Tabletten geschluckt hatten, bei 70 Prozent der Patienten die Krankheitsaktivität nach dem RA-Score des American College of Rheumatology (ACR20-Antwort) um mindestens 20 Prozent verringert. In der Gruppe mit subkutaner MTX-Injektion war das bei 78 Prozent der Fall - ein statistisch signifikanter Unterschied. Eine mindestens 70prozentige Verbesserung erreichten 33 Prozent bei oraler und 41 Prozent bei subkutaner MTX-Therapie.

Applikationsformen sind ähnlich gut verträglich

"Die Verträglichkeit beider Therapiestrategien war vergleichbar", sagte Braun. Nur jeweils etwa zehn Prozent der Patienten brachen die Studie ab. Durchfälle und Kopfschmerzen traten bei subkutaner MTX-Therapie seltener auf als mit oraler. Übelkeit waren hingegen etwas häufiger.

Braun betonte, daß die subkutane Injektion auch bei nicht ausreichendem Ansprechen auf Methotrexat-Tabletten eine gute Alternative sei. Etwa ein Drittel der vorher therapierefraktären Patienten würden dadurch gut ansprechen.

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