Mit Rotwein und Lachen gegen Rheuma

WIESBADEN (hub). Rauchen lässt nicht nur die Haut altern, sondern fördert auch rheumatische Gelenkentzündungen. Mäßiger Weingenuss schützt im Gegensatz dazu eher. Das haben mehrere neue Studien ergeben.

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So haben Forscher aus Dänemark in einer Studie mit 512 Patienten mit neu diagnostizierter Rheumatoider Arthritis (RA) exogene Risikofaktoren für die Erkrankung untersucht. Das Ergebnis: Das statistische RA-Risiko war bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern um 70, bei starken Rauchern sogar um 140 Prozent erhöht.

Auch Kaffee hatte negative Wirkungen. Der Konsum von fünf bis zehn Tassen Kaffee pro Tag war mit einer rechnerischen Risikoerhöhung um 80 Prozent verbunden (Arthritis Res Ther 8, 2006, R133). Die Ergebnisse wurden jeweils bei RA-Patienten erzielt, bei denen Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide (CCP-Antikörper) nachgewiesen wurden. Das berichtete Professor Klaus Krüger aus München beim Rheuma Update in Wiesbaden.

Eine Citrullinierung von Molekülen wie Collagen, Fibrin oder Fibrinogen ist mit schweren Formen einer Rheumatoiden Arthritis verbunden. Rauchen scheint diesen Prozess zu fördern, so Krüger. Denn in der Bronchiallavage von RA-Patienten wurden citrullinierte Proteine nur bei Rauchern gefunden (Arthritis Rheum 54, 2006, 38).

Die Studie ergab auch Positives, so Krüger: Der Genuss von fünf bis zehn Gläsern Wein pro Woche war mit einer RA-Risikoreduktion von 50 Prozent verbunden. Den positiven Einfluss von Alkohol auf Gelenkentzündungen ergab auch eine Studie mit Mäusen, bei denen eine Arthritis induziert wurde. Mäuse, die zehnprozentiges Ethanol zu trinken bekamen, entwickelten kaum Gelenkentzündungen oder -destruktionen, anders als Tiere, die Wasser bekamen.

Krüger empfahl den Teilnehmern der von Abbott Immunology unterstützten Veranstaltung als Prophylaxe vor Rheumatoider Arthritis: "Trinken sie mit Freunden ein Glas Rotwein und lachen sie dabei herzhaft." Denn herzhaftes Lachen senkt bei RA die Spiegel proinflammatorischer Zytokine wie Interleukin-1, -4 und -6, so das Ergebnis einer Studie aus Japan (Rheumatology 45, 2006, 182).

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