Interaktive Ausstellung: Patienten sollen zur früheren RA-Diagnose beitragen
Zur Therapie bei Rheumatoider Arthritis (RA) gibt es viele Optionen. Eine Ausstellung für Patienten soll zur früheren Diagnose beitragen.
Veröffentlicht:Kopenhagen. Mit der neuartigen, interaktiven Ausstellung LEARN (Living the Experience of Autoimmune ReactioNs) sollen die Bedeutung des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen und die Möglichkeiten gezielter pharmakologischer Interventionen leicht verständlich dargestellt werden. Ziel der Kampagne ist letztlich eine frühere Diagnose und ein sofortiger Therapiebeginn.
Rund fünf Millionen Menschen weltweit leiden unter einer Rheumatoiden Arthritis. Die Lebenserwartung der Patienten ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um durchschnittlich 3 bis 7 Jahre verkürzt, bei schwerer Rheumatoider Arthritis sogar um 10 bis 15 Jahre. Bevor die Diagnose gestellt wird, leiden die Patienten durchweg schon bis zu zwei Jahren unter Gelenkbeschwerden.
Außer durch eine frühere Diagnosestellung und den sofortigen Beginn einer effektiven Therapie kann auch indirekt durch die Aufklärung der Patienten über die Krankheitsentstehung und ihren Verlauf zu einer verbesserten Prognose beigetragen werden. Gravierende Wissenslücken in der Allgemeinbevölkerung zusammen mit Stigmatisierung, Missverständnissen und Mythen erhöhen nach den Angaben von Dr. Jesper Eugen Olsen aus Kopenhagen die Belastung für die von Rheuma betroffenen Patienten.
Die mit Unterstützung des Unternehmens Abbott entwickelte Autoimmun-Ausstellung LEARN hat sich zum Ziel gesetzt, den Wissensstand der Bevölkerung über Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Psoriasis Arthritis, Morbus Crohn und M. Bechterew zu verbessern. Der interaktiven Ausstellung liegt ein neuartiges didaktisches Konzept zugrunde, berichtete Olsen während des Rheuma-Kongresses EULAR in Kopenhagen.
Die Besucher bewegen sich in einem Raum, der ein Blutgefäß darstellt. An verschiedenen Stationen wird die Rolle der Komponenten des Immunsystems verständlich dargestellt. Das Informationsmaterial ist so aufgearbeitet, dass verschiedene Sinne - Sehen, Hören und Tasten - angesprochen werden. Nach dem Start in Kopenhagen soll die Ausstellung weitere Städte besuchen.