Neuer TNFa-Hemmer zur Rheumatherapie in Sicht

Die Markteinführung des vollhumanen Antikörpers Golimumab wird noch diesen Sommer erwartet.

Von Katharina Arnheim Veröffentlicht:

KOPENHAGEN. Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA), die bereits einen oder mehrere TNFa-Blocker wegen Ineffektivität oder Unverträglichkeit abgesetzt haben, kann der Einsatz eines weiteren TNFa-Hemmers trotzdem noch sinnvoll sein. Das belegt eine beim europäischen Rheuma-Kongress in Kopenhagen vorgestellte Studie.

Für die Phase-III-Studie (GO-AFTER*) waren 481 Patienten mit mindestens vier schmerzhaften und vier geschwollenen Gelenken randomisiert einem Placeboarm oder einer aktiven Therapie mit dem TNFa-Hemmer Golimumab in Dosierungen von 50 oder 100 mg einmal monatlich zugeteilt worden. Während im Placeboarm nur 18 Prozent der Patienten eine 20-prozentige Besserung zeigten (ACR20-Ansprechen), war diese Rate unter Golimumab mit 37 Prozent signifikant höher, berichtete Professor Josef Smolen von der Medizinischen Universität Wien.

Dabei erwiesen sich die 50-mg- und die 100-mg-Dosis mit ACR20-Raten von 35 und 38 Prozent als ähnlich effektiv. Bei Patienten, die andere TNFa-Blocker wegen Unwirksamkeit abgesetzt hatten, waren die Responseraten mit 36 Prozent (50-mg-Dosis und 43 Prozent (100-mg-Dosis) ähnlich hoch wie im Gesamtkollektiv. Es war auch unerheblich für das Ansprechen, ob die Patienten zuvor bereits mit einem oder zwei TNFa-Blockern behandelt worden waren, so der Rheumatologe bei einer Veranstaltung von Schering Plough.

Smolen bewertete Golimumab als gut verträglich mit einem Sicherheitsprofil ähnlich dem anderer TNFa-Blocker. Ein wesentlicher Vorteil von Golimumab sei die geringe Injektionsfrequenz. Während andere TNFa-Blocker mehrmals pro Monat injiziert oder infundiert werden müssen, reicht bei Golimumab die einmal monatliche Injektion.

Mit der Markteinführung wird noch im Sommer dieses Jahres gerechnet.

*GO-AFTER = Golimumab After Former anti-TNF Therapy Evaluated in RA

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