Bei starken Prostatabeschwerden Kombitherapie

SAN ANTONIO (grue). Für BPH- Patienten mit starken Prostatabeschwerden oder großem Prostatavolumen kommt eine kombinierte Therapie mit einem 5-alpha-Reduktasehemmer und einem Alphablocker in Frage. Dadurch sinkt das Risiko für eine BPH-Progression.

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Männer im Alter von über 40 Jahren mit symptomatischer benigner Prostatahyperplasie (BPH) sollten mit einem 5-alpha-Reduktasehemmer (Dutasterid oder Finasterid) oder einem Alphablocker behandelt werden. Darauf hat Professor Steven Kaplan von der Universität New York beim US-Urologen-Kongreß in San Antonio hingewiesen.

Männer mit einem PSA-Wert über 1,5 ng/ml oder einem Prostatavolumen von über 30 ml seien Kandidaten für eine Therapie mit den 5-alpha-Reduktasehemmern Finasterid und Dutasterid, sagte Kaplan auf einer Veranstaltung des Unternehmens GlaxoSmithKline. Denn diese Substanzen können im Gegensatz zu den Alpha-Blockern das Prostatavolumen reduzieren. Dafür wirken Alphablocker etwas schneller. Warum also nicht beides kombinieren?

"Bei Männern mit starken Beschwerden und hohem Progressions-Risiko macht das durchaus Sinn", sagte Kaplan. Es gibt auch einige Studien, die den Nutzen belegen: In der MTOPS-Studie etwa wurde Finasterid mit Doxazosin kombiniert. Dadurch besserten sich Symptome stärker als mit den jeweiligen Monotherapien und das Wachstum der Prostata wurde über die Behandlungsdauer von 5,5 Jahren nachhaltig gebremst.

Und in der SMART-Studie, in der Dutasterid (Avodart®) zusammen mit Tamsulosin verwendet wurde, reduzierten sich bei den kombiniert behandelten Patienten die BPH-Symptome stärker als bei einer Dutasterid Monotherapie (minus 5,7 versus minus 4,7 Punkte auf der 35-Punkte-Symptomskala IPSS).

Nach sechs Wochen war es bei Patienten mit milden bis moderaten Symptomen sogar möglich, ohne wesentliche Einbußen in der Wirksamkeit den Alphablocker abzusetzen, und dann nur noch mit Dutasterid zu behandeln, sagte Kaplan. Patienten mit schweren Harnwegssymptomen profitierten jedoch weiterhin von der Kombination.

In einer noch laufenden Parallelgruppenstudie mit dem Kürzel COMBAT (Combination Avodart Tamsulosin trial) wird nun der Langzeitnutzen einer Kombinationstherapie geprüft. Kriterien für den Behandlungserfolg sind die Rate an chirurgischen Eingriffen und die Häufigkeit eines akuten Harnverhalts.

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