Finasterid wirkt eher positiv auf die Knochen

PASADENA (hub). Eine Therapie mit dem 5-alpha-Reduktasehemmer Finasterid erhöht nicht das Risiko einer Hüftfraktur. Bisherige Studien hatten Einflüsse auf den Knochenmetabolismus ergeben - sowohl negative als auch positive.

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In die aktuelle Studie einbezogen waren 7076 Männer im Alter von 45 Jahren und mehr, die eine Hüftfraktur erlitten hatten, sowie eine gleiche Zahl von Kontrollpersonen ohne Hüftfraktur (JAMA 300, 2008, 1660).

Die Auswertung elektronischer Rezepte und Verordnungen ergab: 109 Patienten mit Hüftfraktur (1,5 Prozent) und 141 Kontrollpersonen (2 Prozent) hatten in den Jahren 1991 bis 2006 wegen benigner Prostatahyperplasie (BPH) zumindest eine Verordnung des 5-alpha-Reduktasehemmers Finasterid erhalten.

Von den Männern mit Hüftfraktur hatten 36 Prozent eine BPH, in der Kontrollgruppe 35 Prozent. Weiterhin hatten 32 Prozent der Männer mit Fraktur alpha-Blocker eingenommen und 30 Prozent der Patienten in der Kontrollgruppe.

Die Daten deuten an, dass 5-alpha-Reduktasehemmer kein Risiko für die Knochengesundheit darstellen, so die Autoren der Studie. Eher scheine es eine inverse Beziehung zwischen der Einnahme von Finasterid und dem Frakturrisiko zu geben. Die dem zugrunde liegenden biologischen Mechanismen auf den Knochenmetabolismus müssten weiter untersucht werden, um auf mögliche prophylaktische Effekte für Hüftfrakturen zu schließen.

Da Männer mit BPH, die hingegen mit alpha-Blockern therapiert wurden, ein erhöhtes Hüftfrakturrisiko hätten, sollten diese Substanzen nur sehr behutsam eingesetzt werden, raten die Autoren.

Abstract der Studie "Association Between 5- Reductase Inhibition and Risk of Hip Fracture" Lesen Sie auch: Patienten mit Prostata-Ca haben ein erhöhtes Risiko für Hüftfrakturen

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