Hohe Sterberate junger Diabetiker

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF (eis). Immer noch sterben erschreckend viele Typ-1-Diabetiker an Komplikationen der Krankheit. Auch Drogenmissbrauch und Selbsttötung sind bei ihnen eine häufige Todesursache, hat eine britische Studie ergeben.

In der Studie wurden 4 246 junge Typ-1-Diabetiker über acht Jahre (0- bis 14-Jährige) und zwölf Jahre (15- bis 29-Jährige) nachverfolgt (Diab Care 31, 2008, 922).

In dieser Zeit starben 108 der Patienten, und zwar 47 Patienten davon an Diabetes-Komplikationen, wie Professor Martin Pfohl beim DiabetesUpdate in Düsseldorf berichtet hat. Die Sterberate war bei ihnen 4,7-mal so hoch wie in der Normalbevölkerung. Bei 32 Patienten waren akute Komplikationen wie Ketoazidose und Hypoglykämie die Todesursache, 15 Patienten starben an Spätkomplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.

Weitere 17 Patienten waren an Drogen- und Medikamentenmissbrauch (inklusive Insulin aber ohne Alkohol und Tabak) gestorben. Und schließlich kamen noch 24 weitere Todesfälle durch Unfälle und Gewalt (inklusive sechs Selbsttötungen) hinzu.

Besonders die Ursachen der hohen Sterberate an Unfällen und Gewaltanwendung sowie Drogenmissbrauch bei jungen Diabetikern sind weiter zu klären, so Pfohl.

Lesen Sie dazu auch: Ein Basalinsulin-Analogon hilft jedem Zweiten zu guter Einstellung ACE-Hemmer für Frauen im Gebäralter bedenklich Deutsches Zentrum für Diabetesforschung startet Diabetologenblick nach Leipzig Gewichtsproblemen bei Kindern ist vorzubeugen Ausgeschrieben: Preis für Diabetesforschung Unterstützung für Kinder mit Diabetes in Afrika Bayer Vital Diabetes Care vergibt Fine Star Preis Gemeinsame Tagung im November in Berlin

Mehr zum Thema

Innovationsfonds-Projekt

Die „kurzstationäre Allgemeinmedizin“ geht live

Aktion „Wir sind für Sie nah“

Mit neuer Kampagne will KBV Druck auf Politik erhöhen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen