Interesse an Selbstmessung gering

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LEIPZIG (sir). Die Blutzuckerselbstmessung wird von Typ-2-Diabetikern ohne (intensivierte) Insulintherapie offenbar nur selten konsequent angewandt, bedauert Professor Stephan Martin aus Düsseldorf.

In einer für zwölf Monate konzipierten DiGEM-Studie etwa sollten je 150 Patienten entweder dreimal täglich an drei Tagen pro Woche, oder noch öfter oder gar nicht ihren Blutzucker messen. Ihre Therapie bestand ausschließlich in Lebensstilveränderungen und/oder oralen Antidiabetika, keiner erhielt Insulin.

Schon bald waren jedoch die Teilnehmer der beiden aktiven Gruppen mit der Zahl der Messungen überfordert; 51 bzw. 72 von ihnen verließen allein deshalb die Studie vorzeitig. "Hohe Drop-out-Raten verfälschen natürlich die Ergebnisse solcher Studien", so Martin bei einer Veranstaltung in Leipzig. So war zwar der HbA1c-Wert in den beiden Gruppen mit Blutzuckerselbstmessung um jeweils etwa 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte gesunken und in der Kontrollgruppe unverändert, jedoch war keiner der Unterschiede signifikant. Dabei hat die regelmäßige Selbstmessung laut Martin viele Vorteile: ein erhöhtes Krankheitsbewusstsein der Patienten, Wachsamkeit gegenüber möglichen Folgeerkrankungen sowie im Idealfall eine Anpassung der täglichen Routine an die Messwerte.

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