Bremer Klinikplan bleibt ein Torso

Den Streit zwischen Krankenhäusern in Bremen um urologische und nuklearmedizinische Abteilungen sollen die Häuser nun selbst lösen, fordert die Gesundheitssenatorin.

Veröffentlicht:

BREMEN (cben). Bremen hat einen neuen Krankenhausplan - verspätet und unvollständig. Ein ungelöster Streit zwischen zwei freien Kliniken der Stadt auf der einen Seite und dem Krankenhausverbund Gesundheit Nord (GeNo) verhindert eine abschließende Einigung.

Dessen ungeachtet hat Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) in dieser Woche den zehn Bremer und vier Bremerhavener Krankenhäusern die Planfeststellungsbescheide geschickt. Ungeklärt bleiben darin zunächst die Verteilung der urologischen Versorgung und der Nuklearmedizin in der Stadt Bremen.

Zwar wird beides derzeit nach wie vor vom Klinikum Bremen Mitte (KBM), einem Haus der GeNo, abgedeckt und soll nach dem Willen der Holding-Leitung noch aufgestockt werden. Die GeNo will damit einzige Anbieterin in der Urologie (75 Betten) und Strahlenheilkunde (15 Betten) bleiben.

Allerdings hat das Diako-Krankenhaus beantragt, auch urologische Patienten behandeln zu dürfen, zudem will das St. Joseph-Stift die Nuklearmedizin übernehmen. Sekundiert werden diese Forderungen von den Bremer Krankenkassen.

Gemeinsamer Vorschlag bis Juni

Die Arbeitsgemeinschaft Bremer Krankenkassenverbände hat sich etwa für die Nuklearmedizin am Joseph-Stift ausgesprochen. Denn dort ist bereits eine nuklearmedizinische Praxis, wohingegen im KBM Spezialisten fehlen und Patienten bereits ins niedersächsische Umland geschickt werden mussten, argumentieren die Kassen.

Der Streit gärt seit 2010 und hat den neuen Krankenhausplan bereits um ein Jahr verzögert. Bis zum Juni 2012 sollen sich nun die Kontrahenten auf einen gemeinsamen Vorschlag über die urologische und nuklearmedizinische Versorgung einigen und ihn an Jürgens-Pieper übermitteln. Mit dieser Maßgabe will die Senatorin verhindern, dass eine Partei gegen den Krankenhausplan klagt.

Uwe Zimmer von der Bremer Krankenhausgesellschaft erwartet, dass sich die Parteien einigen werden: "Ich glaube, da ist Bewegung drin."

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen