Manager

Keine Spur von dicker Zigarre

Was tun deutsche Chefs, um fit zu bleiben? Die Max Grundig Klinik ließ nach "gesunden Ritualen" unter Führungskräften fragen.

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BÜHL. Wenig Fleisch, kein Nikotin, regelmäßig Sport und hier und da mal ein Nahrungsergänzungsmittel: Damit halten sich Führungskräfte fit für den beruflichen Alltag. So jedenfalls die Resultate einer aktuellen Befragung von 1000 Managern im Auftrag der privaten Max Grundig Klinik.

Fragestellung war, "welche gesunden Rituale Manager pflegen", heißt es in einer Mitteilung der Klinik. Demnach verzichten 61 Prozent der Firmenlenker "regelmäßig und häufiger als früher auf Fleisch".

Am freudigsten folgen diesem gesellschaftlichen Trend offenbar jüngere und weibliche Manager. Bei diesen Gruppen sei der Fleischverzicht "überdurchschnittlich ausgeprägt", heißt es.

Konsequent grüne Zutaten stehen bei den Befragten dagegen vergleichsweise selten auf dem Speiseplan. Lediglich acht Prozent der Manager gaben an, sich vegetarisch zu ernähren, nur ein Prozent bekannte sich zu veganen Gewohnheiten.

Von der Werbung verführt?

Zu den gesunden Ritualen des Führungspersonals gehört regelmäßige sportliche Betätigung ebenso dazu (64 Prozent) wie Enthaltsamkeit in Sachen Nikotin.

Aus vergleichbaren Befragungen sei bekannt, "dass nur noch zehn Prozent der Führungskräfte rauchen". Allerdings neigen die Manager nach Einschätzung des ärztlichen Direktors der Max Grundig Klinik, Professor Curt Diehm, auch zu fragwürdigen Ritualen.

So gaben 27 Prozent der Befragten an, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, um die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Diehm: "Nahrungsergänzungsmittel sind außer in bestimmten Fällen und Indikationen unnötig und gelegentlich sogar gefährlich. Es verwundert, dass sich doch so viele Führungskräfte von der Werbung verführen lassen."

Ansonsten stellt der Mediziner den Managern ein gutes Zeugnis aus: "Die Kombination aus regelmäßigem Sport, Fleischkonsum in Maßen und dem Verzicht aufs Rauchen mindert drastisch das Risiko auf zentrale Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht".

Viele Chefs schlafen schlecht

Zu den weiteren Gesundheitsritualen in den oberen Etagen zählen Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation oder progressive Muskelrelaxation (27 Prozent) oder auch der Saunagang (elf Prozent).

Besonderen Wert legen die Befragten auf erholsamen Schlaf. Allerdings waren 61 Prozent der Ansicht, weder ausreichend noch gesunden Schlaf zu finden. Immerhin 14 Prozent der Chefs halten regelmäßig Mittagsschlaf. (cw)

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