Hospizstiftung fordert klare Regeln für Verfügungen

Veröffentlicht:

BERLIN (ble). Als Konsequenz aus dem Fall der vorgestern Abend gestorbenen italienischen Wachkomapatientin Eluana Englaro hat die Deutsche Hospiz Stiftung (DHS) ein Patientenverfügungsgesetz mit klaren Vorgaben für die Ärzte gefordert (wie berichtet).

In einem Patientenverfügungsgesetz müssten für die Ärzte folgende Regeln genau festgeschrieben werden, so DHS-Geschäftsführer Eugen Brysch: "Mit wem habe ich zu reden? Wonach muss ich fragen? Hat sich der Betroffene konkret geäußert? Wann ist das Vormundschaftsgericht anzurufen?" Nur so könnten Patienten wirkungsvoll vor Fremdbestimmung geschützt werden, so Brysch. Zurzeit werde häufig nicht danach entschieden, was der Patient mutmaßlich gewollt hätte, sondern danach, "was man selbst in der Situation wollen würde."

Im Fall Englaros, die 17 Jahren im Wachkoma lag, sprach Brysch von einem "unwürdigen Schauspiel", das wegen des Fehlens eines Patientenverfügungsgesetzes auch in Deutschland Realität werden könne. Englaros Familie hatte vergangene Woche den vom höchsten italienischen Gericht erlaubten Sterbehilfeprozess eingeleitet. Die italienische Regierung hatte daraufhin versucht, lebenserhaltende Maßnahmen mit einem Eilgesetz zu erzwingen.

Lesen Sie dazu auch: Italienische Koma-Patientin tot - Langer Streit um Sterbehilfe Nach dem Tod der italienischen Koma-Patientin Verzicht auf Eilgesetz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken