Baden-Württemberg

Honorar steigt 2015 kräftig bei HzV & Co.

In den Selektivverträgen von AOK und Bosch BKK machen mehr Ärzte und Versicherte mit als 2014.

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STUTTGART. Das ausgeschüttete Honorarvolumen in den Selektivverträgen hat in Baden-Württemberg 2015 kräftig zugelegt. So stieg das von der AOK an die Teilnehmer der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) überwiesene Honorar um rund neun Prozent von 345 (2014) auf 377 Millionen Euro, teilten die Vertragspartner mit. Nach Angaben der Kasse entfällt bei ihr mittlerweile "mehr als ein Fünftel" der Vergütung für die ambulante Versorgung auf Selektivverträge.

Die Zahl der Hausärzte, die in die HzV eingeschrieben sind, wuchs im Vergleich zu 2014 um 2,6 Prozent auf 3934. Laut dem jüngsten KV-Versorgungsbericht betrug die Zahl der Hausärzte im vergangenen Jahr landesweit 7106. Deutlich stärker als die Zahl der Ärzte legten die Teilnehmerzahlen zu: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der eingeschriebenen AOK-Versicherten um 7,3 Prozent auf 1,36 Millionen. Die AOK versichert landesweit 4,05 Millionen Menschen.

Weil neue Facharztgruppen hinzukommen, haben sich in den Facharztverträgen die Teilnehmerzahlen bei Ärzten und Versicherten noch dynamischer entwickelt. Diese Verträge legt die AOK zusammen mit der Bosch BKK auf. Im vergangenen Jahr nahmen 1471 Fachärzte an den Verträgen teil, eine Zunahme von 7,6 Prozent im Vergleich zu 2014. Ein regelrechter Sprung hat bei den eingeschriebenen Versicherten stattgefunden. Ihre Zahl wuchs um fast 32 Prozent auf 461.000. Das Honorarvolumen legte stark um 25 Prozent auf knapp 84 Millionen Euro zu.Vertragspartner auf ärztlicher Seite sind der Hausärzteverband Baden-Württemberg sowie der Medi-Verbund. Bei den Facharztverträgen sind zudem weitere Berufs- und Fachverbände eingebunden.

Angesichts des hohen Altersdurchschnitts der Hausärzte im Südwesten wird im laufenden Jahr in der HzV erstmals mit einem Rückgang der teilnehmenden Ärzte gerechnet. 34 Prozent der Hausärzte im Land sind älter als 60.

Die HzV-Vertrag ist in Baden-Württemberg 2008 gestartet worden. Sukzessive wurde er in den folgenden Jahren mit Facharztverträgen verknüpft: Kardiologie (2010), Gastroenterologie (2011), PNP-Vertrag (Psychotherapie, Neurologie, Psychiatrie; 2012/2013), Orthopädie (2014). Gegenwärtig verhandeln die Vertragspartner über einen Facharztvertrag für Urologen und Rheumatologen, der noch in diesem Jahr starten soll. (fst)

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