Premiere mit roten Nasen: KlinikClowns musizieren mit Konstantin Wecker
Von Margarete Dreßler
Das Atrium der Kinderklinik des Krankenhauses Dritter Orden in München ist voller Menschen. Kinder mit vor Erwartung roten Wangen lachen und plaudern, gespannte Vorfreude liegt in der Luft. KlinikClowns mischen sich unters Publikum, klettern schön umständlich über die Stuhlreihen, stimmen mit ihren Späßen Kinder wie Eltern, Klinikpersonal wie Besucher schon mal richtig ein. Kinder scherzen mit den Clowns, unterhalten sich, fahren Karussell, freuen sich - die Atmosphäre könnte nicht besser sein. Dann geht es endlich los.
Elisabeth Makepeace, Leiterin des Vereins KlinikClowns e.V, freut sich auf gleich drei Premieren: "Wir feiern heute den Anfang der Patenschaft von Konstantin Wecker. Er singt zum ersten Mal zusammen mit den KlinikClowns, und wir erleben die Welturaufführung des Liedes, das Konstantin Wecker eigens für die KlinikClowns komponiert hat."
Pate Wecker möchte die KlinikClowns bekannter machen
Wecker, der dieses Konzert unentgeltlich gibt und die Kosten für die technische Einrichtung übernommen hat, möchte mit seiner Patenschaft die KlinikClowns und ihre Arbeit unterstützen, die Öffentlichkeit auf sie aufmerksam machen und zu Spenden animieren: "In einer Zeit, in der der Sozialstaat seiner eigenen Beerdigung entgegengeht, ist jeder einzelne aufgefordert, sich zu engagieren, sich so für andere einzusetzen, wie es die KlinikClowns tun."
Das Programm des Konzerts besteht aus Liedern aus den Musicals, die Konstantin Wecker nach den Vorlagen literarischer Klassiker ganz speziell für Kinder komponiert hat, wie "Jim Knopf und der Lokomotivführer", "Pinocchio" oder dem "Dschungelbuch". Weckers Musik ist mitreißend, das Kinderpublikum weiß sich sehr ernst genommen.
Während des Konzerts hält sich der Liedermacher am Flügel meist im Hintergrund, überläßt die Bühne ganz den KlinikClowns. Und die leisten wirklich Erstaunliches, der Jubel der Kinder ist ohrenbetäubend. "Eigentlich war das Konzert ja als einmalige Aktion geplant", meint Wecker hinterher, "aber vielleicht werden noch weitere folgen. Die Sangeskunst der Clowns hat mich jedenfalls sehr begeistert." Und so werden die begabten KlinikClowns wahrscheinlich demnächst eine CD mit Liedern aus Weckers Kindermusicals aufnehmen. Ob Wecker selbst dann auch mitspielen und mitsingen wird, ist allerdings noch ungewiß.
Großen Jubel gibt es für die Welturaufführung des Liedes "Wir mit den roten Nasen". Die Idee, ein Lied für die KlinikClowns zu komponieren und es mit ihnen zusammen zu singen, war Wecker spontan bei seinem ersten Gespräch mit der Leiterin der KlinikClowns, Elisabeth Makepeace, gekommen. Komponiert hat er es erst etwa eine Woche vor dem gemeinsamen Auftritt. Lange können sie also nicht zusammen geprobt haben - erstaunlich, wie gut die Aufführung trotzdem klappt.
"Ich war sofort begeistert und wollte mitmachen"
Die Kinder freuten sich, daß die Clowns und Wecker nach dem Konzert noch im Krankenhaus-Atrium bleiben und allen, die noch etwas von ihnen wissen wollen, Rede und Antwort stehen. Und wie ist es denn überhaupt zu dem Engagement Weckers für die KlinikClowns gekommen? "Durch den Dalai Lama", sagt Wecker im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Als der im Juni vergangenen Jahres in der Münchner Olympiahalle sprach, kam Wecker, und die KlinikClowns waren auch da; man kam ins Gespräch: "Ich habe erfahren, wer die Klinikclowns sind. Ich sah mir an, was sie tun und war sofort begeistert. Da wollte ich mitmachen."
"Wir sind die mit den roten Nasen..." |
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Refrain: Wir sind die mit den roten Nasen, Dreimal täglich richtig lachen 1. Strophe: Die Nase ist so rot und rund, Ein bisserl deppert schauns schon aus. Refrain: Wir sind die mit den roten Nasen |
2. Strophe: Was sind die herrlich ungeschickt! Jetzt darf es selber ausprobiern, Refrain: Wir sind die mit den roten Nasen
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3. Strophe: Im Zimmer zehn ist es jetzt heiter.
Das Bett vom Nachbarn wird verrückt. Refrain: Wir sind die mit den roten Nasen Das KlinikClowns-Lied |