"Doppelmord" - Notarzt spielt einen Detektiv wider Willen

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Andreas Heckler ist eines der schnell und überall einsetzbaren Multitalente der modernen Ärzteszene: Heute hier, morgen dort, hat er sich auf Notarzteinsätze und Praxisvertretungen spezialisiert und scheint davon - zumindest materiell - nicht schlecht leben zu können.

Doch wehe, wenn (wie im vorliegenden Krimi "Doppelmord") etwas dazwischen kommt: Zunächst stirbt ein stadtbekannter Unternehmer - Heckler kommt zu spät und dazu noch ohne den verschwundenen Notfallkoffer - und dann kommt auch noch ein zwielichtiger Apotheker in der gefüllten Badewanne zu Tode: Der Fall Barschel läßt grüßen. Klar, daß sich Heckler nun zum Privatdetektiv berufen fühlt und die Waffenexport- und Rauschgiftmafia kräftig aufmischt - immer so wohldosiert, daß er gerade noch mit dem Leben davonkommt, wenn die Kugeln einmal wieder durch die Nachtluft zischen.

Phil Hammerstein, selbst Mediziner mit Notarzterfahrung und derzeit psychotherapeutisch tätig, hat mit seinem Erstling einen Krimi veröffentlicht, der bisweilen knapp wie ein OP-Protokoll gehalten ist und vor allem durch die Atemlosigkeit besticht, wie sie die Notfallmedizin mit sich bringt.

So gut der Plot konstruiert ist, so klischeebeladen kommt er nicht selten daher: Zumindest wenn Heckler vergeblich den Witwentröster zu spielen versucht, scheint Konsalik nicht fern zu sein. Daß die Ausflüge in die Illustriertenromantik der Lesefreude allerdings nur wenig Abbruch tun, liegt an der Fachkompetenz des Autors und der damit verbundenen medizinischen Authentizität: Insofern darf man gespannt sein auf den bereits angekündigten Zweitling "Hilfreiche Geschäfte". (FHV)

Phil Hammerstein: "Doppelmord". 378 Seiten. Karin Fischer Verlag, Aachen. 19 Euro.

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