Vietnam-Wunden noch nicht verheilt

WASHINGTON (dpa). 30 Jahre ist der Krieg zwischen den USA und Vietnam her, und dennoch bleibt der Begriff "Vietnam" in den USA ein geflügeltes Wort. Sei es der Krieg im Irak, die Obdachlosenstatistik oder aber der Präsidentschaftswahlkampf: Der seit mehr als drei Jahrzehnten zurückliegende Vietnamkrieg beeinflußt bis heute Innen- und Außenpolitik der USA.

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Erst vor einem Monat scheiterte die "Vietnamesische Gesellschaft für die Opfer von Agent Orange/Dioxin" mit einer Klage gegen US-Chemiefirmen vor einem Gericht in New York. Die US-Unternehmen seien nicht dafür haftbar zu machen, wie die Regierung das Herbizid zur Entlaubung von Bäumen eingesetzt habe, befand ein Richter.

Nach Angaben des Roten Kreuzes leiden 100 000 Vietnamesen an Spätfolgen wie Krebs, Mißbildungen und Erbgutschäden. Auch US-Veteranenverbände setzen sich für Tausende von Soldaten mit Spätschäden ein. Die zweite Problemgruppe sind jene 300 000 Kriegsveteranen, die obdachlos sind. Nach Angaben der "Nationalen Koalition für obdachlose Veteranen" hat jeder vierte Obdachlose in den USA "dem Land gedient".

Das Gedenken an die Gefallenen im Vietnam-Krieg ist bis heute lebendig. Täglich pilgern Scharen von Angehörigen und Touristen an jener Denkmal-Mauer in Washington vorbei, in der die Namen von 58 245 gefallenen oder vermißten US-Soldaten eingraviert sind. Auf dem Boden liegen Briefe der Hinterbliebenen und Blumen.

Das Denkmal erinnert nicht nur an die Gefallenen, sondern auch an den Preis, den die USA für diesen Krieg bezahlt haben. 1969 waren etwa 534 000 US-Soldaten in Vietnam im Einsatz. Viele haben das Trauma nie überwunden.

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