Flensburg testet E-Karten im Großversuch

FLENSBURG (di). Im kommenden Monat startet in Flensburg ein Großversuch zur elektronischen Gesundheitskarte. Die Krankenkassen erwarten, daß dort rund 1000 Versicherte die Karte beantragen werden.

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"Vor der generellen Einführung sollen Erkenntnisse über die Umsetzung der technischen Verfahren und der erforderlichen Arbeitsabläufe in den Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern gewonnen werden", teilten Kassen (AOK, IKK, BKK sowie DAK, Barmer, TK und GEK) und Gesundheitsministerium im Norden mit.

Damit weitet Flensburg seinen bislang auf rund 100 elektronische Versichertenkarten begrenzten Modellversuch erheblich aus. Rund 5000 Versicherte erhalten das schriftliche Teilnahmeangebot ihrer Krankenkasse in diesen Tagen per Post.

Überzeugt werden sollen sie mit den Versprechen, daß durch die Gesundheitskarte Doppeluntersuchungen vermieden werden und die behandelnden Ärzte einen besseren Überblick über Vorerkrankungen erhalten. Etwa jeder fünfte angeschriebene Versicherte wird sich nach Überzeugung der Initiatoren beteiligen.

Die ersten Ärzte und Apotheker in Flensburg haben bereits einen Vorläufer des elektronischen Heilberufeausweises erhalten. Die Ärzte können damit etwa Verordnungen und Überweisungen elektronisch ausstellen oder die Arzneimitteldokumentation auf der elektronischen Versichertenkarte lesen, die Apotheker die Rezepte elektronisch weiterverarbeiten.

Die elektronische Gesundheitskarte gehört in Flensburg seit Jahren zu einem Bündel von Kooperationsmaßnahmen, die zwischen dem örtlichen Praxisnetz und den Krankenhäusern vorangetrieben werden. Flensburg gilt als Anwärter für eine der Modellregionen, in denen die Gesundheitskarte offiziell getestet werden sollen.

Die Testläufe sind wichtig, damit bei der bundesweiten Einführung der Karte die Daten von 80 Millionen Versicherten durch alle Vertragsärzte, Apotheker, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland unter Wahrung des Datenschutzes verarbeitet werden können. Wann und wo die offiziellen Tests beginnen, ist noch nicht klar. Dafür muß die Betreibergesellschaft der E-Karte, die gematik, zunächst noch die Kriterien definieren.

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