"Vergiß deine Zunge nicht" - Aktion zur besseren Mundhygiene gestartet

NEU-ISENBURG (Smi). Die Zunge führt ein wahres Schattendasein. Nur Ärzte bekommen sie ab und an zu sehen, und Kinder von anderen Kindern, die damit gern ihrer Mißbilligung Ausdruck verleihen. Jetzt sollen alle Bundesbürger ihre Zungen herzeigen - in der bundesweiten Aufklärungskampagne "Vergiß deine Zunge nicht".

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"Aufgrund ihrer großen, nicht selten zerklüfteten Oberfläche beherbergt die Zunge etwa die Hälfte aller im Mund vorhandenen Keime", sagte Professor Ulrich Schlagenhauf von der Abteilung für Parodontologie der Universität Würzburg aus Anlaß der Eröffnung der Kampagne in Dresden. Hierauf den Fokus zu legen ist Ziel der Aktion.

"Wir möchten darin auf die allgemeine Bedeutung der Zunge und im Besonderen auf die Wichtigkeit einer guten Zungenhygiene aufmerksam machen", sagte Christiane Schicker vom Arzneimittel-Hersteller GlaxoSmithKline, dem Initiator der Informationstage, die bis November noch in Frankfurt/Main, München und Essen Station machen sollen.

Die Zunge gilt als Hauptverursacher für Mundgeruch, der Halitosis. "Etwa 35 Prozent der Deutschen leiden unter schlechtem Atem und wissen es oft nicht", sagte Professor Christoph Benz von der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität München.

"Halitosis behindert die Kommunikation, die sozialen Kontakte und ist für beide Seiten peinlich." Aktuelle Studien zeigten, daß zwar in der Partnerschaft und im engen Freundeskreis ein eher offener Umgang mit dem Thema gepflegt werde, dagegen bei frisch Verliebten, entfernten Freunden und Kollegen peinliches Schweigen herrscht. An der Uni München sei nachgewiesen worden, daß täglich angewandte Mundspüllösungen gegen Halitosis wirken können.

Auch das Geschmackserleben wird wesentlich durch die Zunge mitbestimmt. "Die im Speichel gelösten Geschmacksstoffe erregen spezialisierte Sinneszellen auf der Zunge und an anderen Stellen des Mund-Rachenraums", erläuterte Professor Wolfgang Meyerhof von der Abteilung Molekulare Genetik des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke.

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