Krebskranker korrigiert einen "Irrtum der Natur"

HAMBURG (dpa). Warum hat es gerade mich getroffen? Warum nicht einen anderen, der es viel mehr verdient? Warum zum Beispiel nicht, so der krebskranke Präparator in einem pathologischen Institut, den fiesen Pathologen, der alle nur mit sadistischer Freude schikaniert? Das ist der Ausgangspunkt in dem Film "Tod eines Keilers", den das ZDF heute um 20.15 Uhr zeigt.

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Gottfried Binder (Joachim Król), der Kranke, geht daran, diesen "Irrtum der Natur" zu korrigieren, um die in seinen Augen aus den Fugen geratene Ordnung wieder gerade zu rücken. Die Geschichte hatte den Schweizer Regisseur Urs Egger gereizt: "Wie sich da einer gegen den Rest der Welt stellt! Es ist ein wenig mein Herzensstoff geworden, und ich habe 15 Jahre darum gekämpft, ihn irgendwann zu verfilmen."

    Regisseur Urs Egger kämpfte 15 Jahre darum, den Stoff zu verfilmen.
   

Vor 15 Jahren hat Egger den Roman "Tod eines Keilers", Erstlingsroman des Schweizer Pathologen Felix Mettler, gelesen. Aber die Rechte zur Verfilmung waren nicht zu bekommen: "Die wanderten von Produktion zu Produktion, aber ein Drehbuch brachten die nicht zustande."

Das änderte sich, als sich die österreichische TV-Firma Lisa-Film des Stoffs annahm. Die Schweizer "Dschoint-Ventschr Produktion" kam noch dazu, und dann gab das ZDF seinen Segen zu "diesem tiefsinnigen und zugleich komischen Thriller", wie ZDF-Redakteurin Anja Helmling-Grob sagt.

Für die Lisa-Film hatte Egger schon mit seiner Mankell-Verfilmung "Die Rückkehr des Tanzlehrers" einen Ausflug ins düstere Fach unternommen. Das grüne Licht für den noch viel gruseligeren "Tod eines Keilers" kam jedoch endgültig, als für die Besetzung des armseligen Mörders Joachim Król gewonnen werden konnte. "Er ist einer, dem man den Mörder abnimmt und zugleich doch Mitleid, ja, sogar so etwas wie Sympathie für ihn empfindet", sagt Egger.

Ansonsten dabei: Stefan Kurt, bei Dieter Wedel einst der "Schattenmann", der den miesen Pathologen spielt, sowie Friedrich von Thun und Hans Michael Rehberg, die zwei vor Eitelkeit nur so strotzende Professoren spielen, die beide in Mordverdacht geraten und bei der Beseitigung der Leiche in makaber-skurrile Schwierigkeiten geraten.

Egger: "Vor allem Friedrich von Thun war voller Begeisterung dabei, mal nicht der Edelmann zu sein, sondern diesen unter Gedächtnisstörungen leidenden, im übrigen von sich ungeheuer überzeugten Mann spielen zu dürfen."

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