Digitale Spiegelreflex-Kameras werden erschwinglich

KÖLN (dpa). Schlankmacher-Kameras, Unterwasser-Apparate, mit Brillanten besetzte Luxusstücke - und natürlich immer mehr Leistung: Die Foto-Branche setzt bei der diesjährigen Leitmesse Photokina in Köln (noch bis zum 1. Oktober) auf immer handlichere und leistungsstärkere Kompaktkameras sowie auf digitale Spiegelreflex-Geräte, die höchste Technikstandards für Amateure erschwinglich machen.

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Bei keinem anderen Kameratyp seien die Wachstumsraten so hoch wie bei digitalen Spiegelreflex-Geräten, betont der Veranstalter koelnmesse. "Der Trend geht zu deutlich höherwertigen Kameras", sagt Rainer Schmidt, Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbands. Auch neue Möglichkeiten, Bilder auszudrucken und zu gestalten, stehen im Mittelpunkt der Messe.

Schlankmacher-Kameras schummeln Kilos weg

Zu den Neuheiten zählen Zehn-Megapixel-Digital-Kameras mit einer Slimming-Funktion, die eine porträtierte Person auf dem Bild deutlich schlanker macht, als sie in Wirklichkeit ist. "Mit einem Knopfdruck können Sie in einer Sekunde zehn Pfund leichter sein", erklärt Barbara Wollny vom Anbieter Hewlett-Packard. Dabei werde aber nicht einfach das Bild schmaler, vielmehr sorge die digitale Blitz-Diät für ein den Proportionen entsprechendes Abnehmen.

Eines der luxuriösesten Einzelstücke auf der Messe ist eine 40 000 Euro teure Digitalkamera, die mit 380 Brillanten besetzt ist, aus der Geburtstagskollektion zum zehnjährigen Jubiläum der Canon Ixus. Die Foto-Branche macht auch immer mehr Profi-Technik für das breite Publikum benutzbar und erschwinglich. So hat sich die digitale Spiegelreflex-Fotografie vom Luxuswerkzeug für Profis zum Volkssport entwickelt.

Außer den "Stammspielern" wie Canon, Fuji, Leica, Nikon, Olympus und Pentax gehen neue Anbieter wie Panasonic, Samsung und Sony ins Rennen um die Gunst der Kunden. Der Einstiegspreis liegt bei rund 800 Euro.

Zehn Megapixel ist die Standardauflösung bei den neuen Modellen. Bei den in den Vorjahren boomenden digitalen Kompakt-Kameras geht der Absatz zwar leicht zurück. Nach Verbands-Angaben wird 2006 aber immer noch eine Verkaufszahl von rund sieben Millionen Stück erwartet. Am beliebtesten sei das Preissegment um 300 Euro. Auch Kompakt-Geräte werden ebenso wie die als "optisches Notizbuch" genutzten Foto-Handys immer leistungsfähiger und haben bis zu zehn Megapixel Auflösung.

Mehr Komfort und Profi-Technik gibt es auch. Ein Bildstabilisator gleicht Verwacklungen aus. Eine Gesichtserkennung rückt Menschen besser als bisher ins Bild. "Früher gab es das klassische Problem: Hintergrund ausgeleuchtet, Gesichter düster", erklärt Petra Fujiwara von Fuji. Oder für Abenteuerlustige im Urlaub: Olympus stellt auf der Messe eine Unterwasserkamera vor, die stoßfest und pixelstark ist.

Traditionelle Hersteller tun sich noch etwas schwer

Der Hersteller Leica sieht sich nach den Verlusten in den Vorjahren mit neuen Digital-Modellen auf einem guten Weg. Mit dem neuen Modell M8 soll die klassische Technik des traditionsreichen Unternehmens auf den Digital-Bereich übertragen werden. "Wir haben aufgeschlossen, zeigen ein komplettes digitales Programm", meint Manager Gero Furchheim.

Für viele Anbieter wird das Thema Drucken immer wichtiger. Der Trend gehe zur drahtlosen Datenübertragung ohne PC, so die Messeveranstalter. Ob tragbare Drucker oder Service-Großanbieter - die Branche sieht großes Potential im gedruckten Bild zu immer günstigeren Preisen. So setzen einige Unternehmen auf eine nostalgisch anmutende Idee. Das individuell gestaltete Fotobuch, online bestellt und ins Haus geliefert.

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