BUCHTIPP DES TAGES
Werke der Malerin der Schmerzen
Frida Kahlos Oeuvre ist klein, ihre Gemälde sind meist kleinformatig. Dass Kahlo dennoch zu einer Künstlerlegende wurde, verdankt sie ihrer einzigartigen Ikonografie und Vita. Wie sehr ihr Leben und Werk miteinander verschränkt war, vermittelt die Kunsthistorikerin Helga Prignitz-Poda in ihrem großformatigen Bildband "Frida", der im Jahr ihres 100. Geburtstags als Sonderausgabe erscheint.
Darin wird der ganze Fassettenreichtum von Kahlos Motiven gezeigt: Im rätselhaften Gemälde "Meine Geburt" malt sie ihren im Blut liegenden Kopf schonungslos eingeklemmt zwischen den Beinen der Mutter. Im Doppelporträt "Die zwei Fridas" stellt sie sich mit herausgeschnittenem Herzen dar. Im berühmten Selbstporträt "Die gebrochene Säule" zeigt Kahlo ihren Körper geöffnet mit Blick auf die mehrfach gebrochene Wirbelsäule.
Prignitz-Poda stellt solchen Meisterwerken ganzseitige Ausschnittvergrößerungen und detailreiche Interpretationen gegenüber. Sie machen verständlich, warum Frida Kahlos Kunst noch heute fasziniert. (kbr)
Helga Prignitz-Poda. "Frida Kahlo - Die Malerin und ihr Werk", Schirmer & Mosel, Sonderausgabe 2007, 264 Seiten, 54 Abbildungen, 49,80 Euro, ISBN 978-3-8296-0067-5.