Büffeln in der Vorlesung? Nicht ohne Revolver!

WASHINGTON (dpa). Waffen-Lobby, Studenten und Volksvertreter in den USA kämpfen für eine Ausweitung des Rechts, einen Revolver oder eine Pistole mit sich zu führen. Auch Studenten sollen künftig bewaffnet zur Vorlesung kommen dürfen - um im Notfall Amokläufer niederschießen zu können.

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"Der einzige Weg, eine Person mit einer Pistole zu stoppen, ist eine andere Person mit einer Pistole", lautet das Motto von Gesetzesinitiativen in zehn US-Bundesstaaten und mehreren Studenteninitiativen. Ihr Ziel ist die Bewaffnung der Universitäten und Hochschulen - auch wenn viele das als irrsinnig ansehen und vor Wild-West-Verhältnissen an US-Universitäten warnen.

Aber die Bewegung "Studenten für das verdeckte Tragen von Waffen auf dem Campus" (SCCC) hat eigenen Angaben zufolge schon über 20 000 Mitglieder; wobei deren Zahl ständig weiter wachse. Die Initiative hatte sich nach dem Amoklauf an der Hochschule Virginia Tech im April 2007 formiert. Heute ist sie an über 600 Hochschulen in allen US-Bundesstaaten vertreten.

Bewegung für "verdecktes Tragen von Waffen" an der Uni hat großen Zulauf.

Mit Ausnahme vom US-Staat Utah ist das Tragen von Waffen bisher an allen Hochschulen verboten - für SCCC-Sprecher Scott Lewis der Hauptgrund, warum es in den USA immer wieder zu Schul-Massakern kommt: "Universitäten sind ungeschützte Orte und somit ideale Ziele für Selbstmörder, die Unschuldige mit in den Tod nehmen wollen." Seine Organisation wolle nicht alle Studenten bewaffnen, betont Lewis, sondern nur die Besitzer einer Waffenlizenz. In vielen Teilen der USA reicht dazu das Erreichen der Volljährigkeit von 18 oder 21 Jahren sowie strafrechtliche Unbescholtenheit. "Das sind verantwortungsvolle Menschen, die Waffen bereits in Einkaufszentren, Kirchen und Kinos tragen. Aus welchem Grund verwehrt man ihnen dieses Grundrecht auf dem Campus?", fragt Lewis.

Inzwischen haben konservative Abgeordnete in mehreren Bundesstaaten Parlamentsinitiativen gestartet, um das Tragen der Waffen im Unterricht zu erlauben. Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand, dass mehr Waffen zu weniger Opfern führen", so der Sprecher der "Brady Kampagne gegen Waffengewalt", Doug Pennington. "Angesichts von 30 000 Menschen, die in den USA jährlich durch Waffengewalt sterben, ist es beschämend, dass Politiker sich ernsthaft mit derartigen Vorschlägen befassen".

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