Zurück zum demenzkranken Vater

HAMBURG (dpa/eb) Einen tiefgründigen Blick auf die Familie, die Liebe und den Tod wirft Tamara Jenkins ("Hauptsache Beverly Hills") in ihrem Psychodrama über ein Geschwisterpaar, das sich mühsam aus seiner lieblosen Vaterbeziehung herausgearbeitet hat, um dann doch wieder zu dem alten Mann zurückkehren zu müssen.

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Als Lenny (Philip Bosco), der sie als Kinder im Stich gelassen hat, ihre Hilfe braucht, weil er im exklusiven Rentnerparadies Sun City an Demenz erkrankt und allein ist, kümmern sich Wendy (Laura Linney) und ihr Bruder Jon (Philip Seymour Hoffman) um den alten Mann. Dabei werden sie mit seinem Verfall ebenso konfrontiert wie mit ihren eigenen, nie ganz verheilten seelischen Verletzungen.

Zerrissen zwischen Verachtung und Mitleid suchen sie ein Pflegeheim für den Vater. Was sie finden, ist ein trister Kompromiss. Was sie erleben, ist eine neue Erfahrung, die die Hilflosigkeit eines alten Mannes, aber auch die seiner Kinder zeigt. Die Konfrontation mit dem körperlich-geistigen Verfall lässt Wendy und Jon ihr Leben und die Beziehung zum Vater überdenken.

Manche Wunden verheilen, andere allerdings brechen neu auf. Die Geschwister können nicht jede Distanz überwinden, aber sie finden in der gewonnenen Nähe zueinander Trost für die Zukunft.

Jenkins hält in ihrem zweiten überzeugenden Werk, das vor kurzem in deutschen Kinos angelaufen ist, die perfekte Balance zwischen Tragödie und Komik. Der Film stellt unangenehme Fragen über den Umgang mit dem Sterben, er gibt aber auch wichtige Antworten zum Leben.

Weitere Informationen: http://www.diegeschwistersavage-derfilm.de

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