Sportler mit Carbon-Prothesen darf zu Olympia

FRANKFURT/MAIN (Smi). Es ist eine kleine Sensation: Der unterschenkelamputierte südafrikanische Leichtathlet Oscar Pistorius darf bei den Olympischen Sommerspielen in Peking starten. Das hat der Internationale Sportgerichtshof (Cas) entschieden und damit ein anders lautendes Urteil des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) revidiert.

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Pistorius wurden aufgrund einer angeborenen Fehlbildung im Alter von elf Monaten beide Unterschenkel amputiert. Mit seinen Rennprothesen aus Karbon hat er mehrere Behindertenweltrekorde aufgestellt und bei den Paralympics 2004 in Athen Goldmedaillen über 100 und 200 Meter gewonnen.

Inzwischen ist der 21-jährige Südafrikaner so schnell, dass er auch nicht behinderten Sportlern davon läuft. Seinem Traum, bei Olympia zu starten, versetzte der IAAF jedoch im Januar einen Dämpfer, als er entschied, dass Pistorius durch seine Carbon-Prothesen einen "mechanischen Vorteil" habe und daher für Peking keine Starterlaubnis bekommen dürfe. Der Weltverband berief sich damals auf ein Gutachten des Kölner Biomechanikers Professor Gert-Peter Brüggemann (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Mit dem jetzigen Cas-Urteil darf sich Pistorius nun wieder Hoffnungen machen.

Allerdings fehlen dem 21-Jährigen, der über 400 Meter starten will, noch einige Zehntel an der Olympianorm von 45,95 Sekunden. Seine Bestzeit über diese Distanz beträgt 46,56 Sekunden. "Ich kann gar nicht mehr aufhören, vor Glück zu lächeln", sagte Pistorius einem Bericht von "Spiegel online" zufolge. "Wenn ich in Peking antreten dürfte, würde ein Traum wahr, den ich so lange geträumt habe. Wenn nicht, werde ich Anlauf auf London 2012 nehmen."

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