Milch-Skandal: 10 000 chinesische Babys untersucht

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PEKING (dpa). In dem Skandal um gesundheitsschädliches Milchpulver für Säuglinge in China sind zwei weitere Milchhändler verhaftet worden.

Damit sind inzwischen vier Panscher in Haft, die ihre Milch mit der Chemikalie Melamin versetzt hatten, um den Proteingehalt zu erhöhen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. 22 Verdächtige sind festgenommen worden und werden gegenwärtig verhört. Durch das verseuchte Milchpulver sind zwei kleine Kinder gestorben und 1253 an Nierensteinen erkrankt. 50 Kleinkinder sind in einem kritischen Zustand.

Die Gesundheitsbehörden erwarten, dass die Zahl der erkrankten Kinder noch steigt. Bis Montag seien 10 000 Säuglinge medizinisch auf Nierenprobleme getestet worden, berichtete die Zeitung "China Daily".

Meldungen über Erkrankungen gebe es inzwischen aus zehn Provinzen, autonomen Regionen und unabhängigen Großstädten. Unter Milchbauern und Händlern hatte sich offenbar herumgesprochen, dass Milch durch die Chemikalie in Tests mehr Proteine und eine vermeintlich bessere Qualität aufweist.

Die Milch war an den führenden Hersteller Sanlu verkauft worden, der knapp ein Fünftel des chinesischen Marktes mit seinem billigen Babymilchpulver beliefert. Die Enthüllungen werfen erneut einen Schatten auf die Sicherheit in der boomenden Nahrungsmittelindustrie Chinas, die seit Jahren von Korruption, Skandalen und Mangel an Aufsicht erschüttert wird.

Lesen Sie dazu auch: China vertuscht Skandal um verseuchtes Milchpulver

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