Pille und Kondom bleiben beliebte Verhütungsmittel

Frauen nutzen neue Verhütungsmethoden wie Hormonstäbchen oder Vaginalring sehr selten. In jungen Altersgruppen häuft sich die Nutzung von Pille und Kondom.

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Pille und Kondom - der Deutschen liebste Verhütungsmittel.

Pille und Kondom - der Deutschen liebste Verhütungsmittel.

© CTK Photo / imago

WIESBADEN (hag). Bei Erwachsenen zwischen 18 und 49 Jahren ist das beliebteste Verhütungsmittel nach wie vor die Pille und das Kondom.

Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die auf dem ersten Deutschen Verhütungskongress in Wiesbaden vorgestellt wurde, steht die Pille bei den Befragten mit 53 Prozent auf Platz eins.

Trotz des wachsenden Angebots an Verhütungsmethoden gaben 37 Prozent an, ausschließlich die Pille zu nutzen. Gründe dafür seien in erster Linie die gute Verträglichkeit und die bequeme Anwendung.

Kondome werden von 31 Prozent genutzt, nur 20 Prozent gebrauchen ausschließlich Kondome. In der jüngeren Altersgruppe der 18 bis 29-Jährigen wurde verstärkt eine Doppelnutzung von Kondom und Pille registriert.

"Das Bewusstsein für sexuell übertragbare Krankheiten ist dank gezielter Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren gewachsen", sagte Professor Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, "Kondome werden nicht mehr nur zum Schutz, sondern auch zur Prävention von Geschlechtskrankheiten eingesetzt".

Bei den 30 bis 39-Jährigen lässt die Doppelnutzung um rund 20 Prozent nach. Gründe hierfür lägen laut Angaben der BZgA vor allem in der Festigung von Partnerschaften sowie im Kinderwunsch. Wiederum deutlich geringer fällt die Doppelnutzung bei den 40 bis 49-Jährigen aus.

Auf Platz drei der Verhütungsmittel liegt die Spirale. In der jüngsten Altersklasse wird sie von nur drei Prozent genutzt, in der mittleren und älteren hingegen von 14 und 13 Prozent.

Für die Sterilisation entscheiden sich junge Menschen gar nicht, bei den 40 bis 49-Jährigen liegt die Zahl bei 23 Prozent. Hormonstäbchen, Vaginalring oder die Dreimonatsspritze werden nur von ein bis zwei Prozent der Frauen genutzt.

Gründe für diese positiven Ergebnisse seien laut Elisabeth Pott die Aufklärungsarbeit und der damit verbundene Bewusstseinswandel.

"Mit der Einführung der Antibabypille bekamen Frauen und Männer die Möglichkeit, über ihre Familienplanung zu entscheiden. Dabei wuchs die Bereitschaft, sich mit den Themen auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen".

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