Medizinpreis an Unfallchirurg und Biologin verliehen

BERLIN (eb). Die Stiftung Oskar-Helene-Heim hat in Berlin unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung Professor Annette Schavan zum zweiten Mal den mit 50.000 Euro dotierten Oskar und Helene-Medizinpreis verliehen. Geehrt wurden in diesem Jahrder Unfallchirurg Professor Gerhard Schmidmaier vom Uniklinikum Heidelberg und Professor Britt Wildemann, Biologin am Julius Wolff-Institut und Berlin-Brandenburg Center für Regenerative Therapien der Charité, für ihre Forschung zur Stimulation der Knochenheilung.

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Die verminderte Knochenheilung nach Knochenbrüchen oder operativen Eingriffen stellt für Mediziner eine schwerwiegende Problematik bei der Versorgung ihrer Patienten dar, da zahlreiche Faktoren den Wiederaufbau gesunden Knochengewebes verhindern oder verringern können.

Dies hat die Stiftung Oskar-Helene-Heim zum Anlass genommen, den diesjährigen Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie zu verleihen, teilt die Stiftung mit.

Forschungsarbeiten zur Stimulation der Knochenheilung unterstützt

Mit der Auszeichnung unterstützt die Stiftung in diesem Jahr speziell Forschungsarbeiten zur Stimulation der Knochenheilung bei Frakturen und/oder beim Einbringen von Endoprothesen in den Knochen.

Eine gestörte Heilung der Knochenstrukturen nach einer unfallchirurgischen oder orthopädischen Versorgung ist unter anderem auf den zunehmenden Altersdurchschnitt der Patienten zurückzuführen.

Mithilfe spezieller Wachstumsfaktoren kann der Regenerationsprozess stimuliert und die Komplikationsrate nach Knochenfrakturen reduziert werden.

"Osteoporose ist ein zunehmendes Problem der Gesellschaft"

"Beide Preisträger haben nachhaltig zu dem angefragten Thema gearbeitet und entsprechende Ergebnisse vorgelegt, die hochrangig national und international publiziert wurden", begründete Professor Reiner Gradinger, Ärztlicher Direktor am Klinikum rechts der Isar der TU München und Direktor der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik, und Mitglied der diesjährigen Jury die Entscheidung.

"Die Osteoporose ist ein zunehmendes Problem der heutigen Gesellschaft, welches eine Herausforderung für die Therapeuten darstellt. Die vorgelegten Arbeiten zeigen Wege auf, wie eine Therapieverbesserung möglich ist."

Verbesserung der mechanischen Knocheneigenschaften im Vordergrund

Die einzigen bisher klinisch zugelassenen Knochenwachstumsfaktoren sind BMP-2 und BMP-7 - seit mehr als zehn Jahren gab es jedoch keine weiteren Zulassungen für Faktoren zur Stimulation der Knochenheilung.

Dies nahmen Schmidmaier und Wildemann zum Anlass, bei vorhandenen Arzneien zu prüfen, welche zum lokalen Einsatz bei Heilungsstörungen geeignet sind.

Dabei standen vor allem die Verbesserung der mechanischen Knocheneigenschaften und die möglichst geringe Beeinflussung anderer zellulärer Heilungsvorgänge im Vordergrund der Forschung, so die Stiftung.

Preis wird jährlich verliehen

Für ihre gewonnenen Erkenntnisse zur stimulierenden Medikamentenwirkung wurden beide mit dem diesjährigen Oskar und Helene-Medizinpreis geehrt. Der Preis wurde im Rahmen des Kongresses der Orthopäden und Unfallchirurgen in übergeben, teilt die Stiftung mit.

Die Stiftung Oskar-Helene- Heim, deren Zweck die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Medizin ist, vergibt jährlich den Oskar und Helene-Medizinpreis. Zweck der Stiftung Oskar-Helene-Heim ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Medizin, insbesondere der Orthopädie, der Lungenheilkunde, Gastroenterologie und Viszeralchirurgie sowie der Orthopädietechnik.

Stiftung 1966 gegründet

Zu diesem Zweck unterstützt die Stiftung Forschungsprojekte oder sonstige gemeinnützige gesundheitsfördernde Vorhaben und verleiht Stipendien. Die Stiftung ist darüber hinaus Teilhaber am HELIOS Klinikum Emil von Behring im Berliner Südwesten.

Seit 2004 besteht mit der HELIOS Kliniken GmbH durch die Eingliederung der damaligen Zentralklinik Emil von Behring eine strategische Partnerschaft.

Gegründet wurde die Stiftung 1966. Bis zum Jahr 2000 war sie Träger des renommierten orthopädischen Krankenhauses Oskar- Helene-Heim, von 2001 bis 2004 der Zentralklinik Emil von Behring.

Die Wurzeln der Stiftung reichen zurück ins Jahr 1905, als der Industrielle Oskar Pintsch gemeinsam mit seiner Ehefrau Helene einen Verein gründete, dessen Ziel die Heilung, Ausbildung und Überwachung junger Menschen mit gesundheitlichem Handicap war.

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