Timoschenko
Charité-Ärzte schließen Operation nicht aus
KIEW. Deutsche Ärzte haben sich vehement gegen eine Rückkehr der kranken ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ins Straflager ausgesprochen.
Die von der ukrainischen Justiz geforderte Verlegung sei keine gute Lösung, zitierten örtliche Medien den Chef der Berliner Charité, Professor Karl Max Einhäupl, am Montag in der Stadt Charkow.
Leider verbessere sich der Gesundheitszustand der Politikerin nicht so schnell wie erhofft. Daher solle die stationäre Behandlung fortgesetzt werden, sagte Einhäupl.
Er schloss auch eine Operation nicht aus. Es war der erste Besuch deutscher Spezialisten bei Timoschenko seit langem. Die 52-Jährige wird seit Mai 2012 in einer Klinik im ostukrainischen Charkow behandelt. Sie leidet unter anderem an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Anett Reißhauer habe er erstmals ohne Sicherheitspersonal und Überwachungskameras mit Timoschenko sprechen können, sagte Einhäupl.
Die Politikerin war im Oktober 2011 in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Zudem läuft gegen sie ein umstrittenes Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung. (dpa)