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Urologen schnürten Laufschuhe für Ghana

Auf 25 Millionen Menschen kommen in Ghana nur zehn einheimische Urologen. Damit sich das ändert, rannten sich ihre deutschen Kollegen jüngst die Füße heiß.

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Urologen geben Vollgas: Mit ihrem Startgeld unterstützten sie den Verein "Ärzte für Afrika e.V."

Urologen geben Vollgas: Mit ihrem Startgeld unterstützten sie den Verein "Ärzte für Afrika e.V."

© Takeda Pharma

DRESDEN. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie, widmete ihren diesjährigen Benefizlauf dem Verein "Ärzte für Afrika e.V." Rund 60 Urologen und etwa zehn Mitarbeiter des Pharmaunternehmens Takeda nahmen die sechs Kilometer lange Strecke in Angriff.

Damit taten sie nicht nur der eigenen Gesundheit etwas Gutes: Die Teilnehmer erliefen durch ihre Startgelder eine Summe von 1160 Euro. Takeda Pharma legte noch mal 7500 Euro dazu und übergab den Scheck zusammen mit Professor Michael Stöckle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie, an den Vorsitzenden von "Ärzte für Afrika", Professor Reinhold Horsch.

"Auch wenn es wirtschaftlich einige Lichtblicke in Ghana gibt, so ist die medizinische Versorgung gerade bei den urologischen Erkrankungen mangelhaft. Wir wollen mit unserem Engagement dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert", sagt Horsch.

Ghanas Botschafter in Berlin, Paul King Aryene, der beim Startschuss und bei der anschließenden Siegerehrung dabei war, freute sich ebenfalls über das erlaufene Geld. Denn in ganz Ghana kommen auf rund 25 Millionen Menschen nur zehn einheimische Urologen.

Lediglich alle ein bis zwei Jahre wird an der Universitätsklinik in Accra ein Mediziner als Facharzt für Urologie ausgebildet. Die Bevölkerung in ländlichen Gebieten hat so gut wie keinen Zugang zu urologischer Versorgung.

Regelmäßiger Einsatz in Ghana

Alida Cardinal, Leiterin der Business Unit Urologie bei Takeda, die selbst am Lauf teilnahm, zeigte sich indes mit dem Ergebnis zufrieden: "Wir fördern bereits seit mehreren Jahren die Aktivitäten von ‚Ärzte für Afrika‘ und freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder unseren Beitrag zum Benefizlauf der Deutschen Gesellschaft für Urologie leisten konnten."

Im 2007 gegründeten Verein "Ärzte für Afrika e.V.", der sich ausschließlich aus Spendengeldern und Fördermitteln finanziert, engagieren sich Ärzte und medizinisches Pflegepersonal ehrenamtlich, um diesen Notstand zu beheben.

Regelmäßig sind deutsche Urologen zu Hilfseinsätzen vor Ort in Ghana, operieren dort und übernehmen die Weiterbildung von einheimischen Ärzten und Pflegepersonal.

Auch die materielle Hilfe gehört zum Programm der "Ärzte für Afrika": Der Verein stattet Hospitäler und Krankenstationen mit der notwendigen medizinischen Ausrüstung und technischen Geräten aus. (eb)

Weitere Infos über den Verein "Ärzte für Afrika e.V." unter: www.die-aerzte-fuer-afrika.de

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