Gaza-Krieg

WHO fordert "humanitären Korridor"

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GENF. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat angesichts der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen einen "humanitären Korridor" gefordert. Hilfskräfte sollten so Verletzte evakuieren und "lebensrettende Medikamente" in das Gebiet bringen können, teilte die UN-Organisation am Freitag in Genf mit. Ärzte hatten zuvor katastrophale Zustände bei der medizinischen Versorgung beklagt.

Seit Beginn der Militäroffensive der israelischen Streitkräfte vor rund drei Wochen sind auf palästinensischer Seite jüngsten Angaben zufolge über 800 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 5000 verletzt worden. Auf israelischer Seite starben über 30 Zivilisten und Soldaten. Der Krieg ist eine Reaktion Israels auf den anhaltenden Beschuss mit Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen sowie auf die Ermordung von drei Jugendlichen.

Zuletzt hatte Israel sein militärisches Vorgehen ausgeweitet, um palästinensische Tunnel zu zerstören, die die radikal-islamische Hamas für Terrorzwecke gebaut hat. Bei einem Angriff am Donnerstag auf eine UN-Schule voller Flüchtlinge starben nach palästinensischen Angaben 16 Menschen, über 200 sollen verletzt worden sein.

Auch Krankenhäuser waren wiederholt Ziele für israelische Luftangriffe, unter anderem, weil von dort Raketen abgeschossen wurden. Die WHO spricht von bislang vier zerstörten Kliniken im Gazastreifen, darunter das Al-Aqsa-Krankenhaus in Dair al-Balah.

Die WHO fordert deswegen einen Korridor für die "sichere Passage von Patienten zu Grenzübergängen, um außerhalb das Gazastreifens medizinische Hilfe erhalten zu können", hieß es am Freitag. (nös)

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