Umfrage zeigt

Deutsche halten nichts von einer Zuckersteuer

Sollte der Staat Schokolade und Bonbons teurer machen, um Bürger vor Krankheiten durch einen zu hohen Zuckerkonsum zu schützen? Eine aktuelle Umfrage zeigt jetzt, dass diese Idee im Volk gar nicht gut ankommt.

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HAMBURG. Die große Mehrheit der Deutschen hat sich in einer repräsentativen Umfrage gegen die Einführung einer sogenannten Zuckersteuer ausgesprochen.

Nur 30 Prozent der Befragten unterstützen Überlegungen aus der SPD-Bundestagsfraktion, auf Süßwaren die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent zu erheben, 68 Prozent lehnen dies ab.

Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit. Bislang gilt für Schokolade und Bonbons wie bei den meisten Lebensmitteln der ermäßigte Satz von sieben Prozent.

Hintergrund der Überlegungen ist die starke Zunahme übergewichtiger Menschen in Deutschland.

Nach Angaben der Krankenkasse mussten 2013 bundesweit mehr als 18.000 Menschen wegen Adipositas oder sonstiger Überernährung im Krankenhaus behandelt werden.

Das sei ein Anstieg von 154 Prozent im Vergleich zu 2005, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß hatte in der vergangenen Woche der "Saarbrücker Zeitung" gesagt, für ihre Partei sei die Einführung einer Zuckersteuer denkbar.

Über die Frage, ob sich die Politik um die Ernährungsgewohnheiten der Bürger kümmern sollte, zeigten sich die Menschen in der Umfrage gespalten.

49 Prozent sehen das als Aufgabe des Staates, 43 Prozent meinten, die Politik sollte sich aus diesem Bereich heraushalten. (dpa)

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