Stiftung Warentest

Mineralöl in Lippenpflege und Co.

Veröffentlicht:

BERLIN. Kosmetika wie Vaseline und Lippenpflegeprodukte sind Untersuchungen der Stiftung Warentest zufolge unerwartet hoch mit kritischen Stoffen aus Mineralöl belastet.

Vor allem von Lippenpflegestiften, die aromatische Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl (MOAH) enthalten, raten die Verbraucherschützer deshalb ab.

MOAH stehen im Verdacht, bei langfristiger Nutzung möglicherweise Krebs zu erregen.

Neue, eigentlich für Lebensmittel gedachte Analysemethoden, hätten die hohen Werte sichtbar gemacht, so Stiftung Warentest.

Eigentlich sollten auf Mineralöl basierende Kosmetika keine MOAH mehr enthalten. Sie wurden jedoch in allen 25 getesteten Produkten von Gesichtscreme bis Körperöl nachgewiesen.

BfR berichtet über Datenlücken

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine gesundheitlichen Risiken für Verbraucher durch die Aufnahme von Mineralölen über die Haut zu erwarten.

Allerdings gebe es noch Datenlücken bei der Langzeitanwendung - und unter anderem "hinsichtlich einer möglichen oralen Aufnahme ... aus mineralölhaltigen Lippenstiften oder Handcremes", so das BfR in einer Stellungnahme vom Dienstag.

MOAH-Gehalte in Kosmetika sollten deshalb vorsichtshalber auf "unvermeidbare Spurengehalte" reduziert werden, rät das BfR.

Der Herstelleverband IKW teilte mit, man könne die Kritik der Stiftung Warentest nicht nachvollziehen. Die MOAH-Mengen, die in den Produkten trotz Reinigung der Mineralöle noch enthalten sein könnten, seien unbedenklich.

Alle gesetzlichen Anforderungen würden erfüllt, betonte der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). (dpa)

Mehr zum Thema

Patientinnen verwechselt

Prager Krankenhaus nimmt irrtümlich Abtreibung vor

#NRWEntscheidetSich

Medienkampagne zur Organspende in NRW

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System