Trinkwasser

Angst vor Antibiotika und Arzneiresten

Für die Deutschen stellen Antibiotika aus der Tiermast und Arzneimittelrückstände große Gefahren für die Trinkwasserqualität dar.

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BERLIN. Leitungswasser ist für die Menschen in Deutschland das Nahrungsmittel erster Wahl. Über 92 Prozent der Deutschen nutzen es unmittelbar und bewerten es als "sauber und rein".

Das zeigt die Langzeitstudie "Qualität und Image von Trinkwasser in Deutschland" (TWIS) des Instituts für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

An der nach Unternehmensangaben bevölkerungsrepräsentativen Befragung nahmen knapp 10.000 Bürger teil.

Was die Qualität des Trinkwassers angeht, sind die Befragten indes sehr kritisch. So gehen 37,9 Prozent von ihnen davon aus, dass sich Arzneimittelrückstände negativ auf die Qualität der Trinkwasserressourcen auswirken können.

Angeführt wird die Bedenkenliste mit 54,8 Prozent von der Sorge um negative Einflüsse durch landwirtschaftliche Einträge wie zum Beispiel Nitrate oder Antibiotika aus der Tiermast.

"Mit der Novellierung der Düngeverordnung verfügt die Bundesregierung gegenwärtig zwar über ein Instrument, das Nitratüberschüsse aus der Landwirtschaft wirksam reduzieren könnte, jedoch nutzt sie es nicht. Die bisher vorgeschlagenen Maßnahmen gehen nicht weit genug", kommentiert VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.

Die kommunale Wasserwirtschaft fordere zum Beispiel die sofortige Einführung einer umfassenden Nährstoffbilanzierung über eine Hoftorbilanz und deren verbindlich festgelegte Überwachung, ergänzt der VKU.

Den Klimawandel sehen 52,1 Prozent als Bedrohung für das Trinkwasser, Einträge aus der Industrie 45,5 Prozent. Das Reizthema Fracking rangiert mit 35,6 Prozent auf Rang 5.

Mehr als drei Viertel der befragten Bundesbürger halten ihren Wasserpreis für mindestens angemessen. (maw)

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