Weihnachten

Nachhaltigkeit überall

Ingenieure und andere Wissenschaftler machen sich im Advent Gedanken über nachhaltige Weihnachtsschlitten oder den ökologischen Fußabdruck eines Weihnachtsbaums.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Der am Samstag in Paris zu Ende gegangene Weltklimagipfel hat anscheinend Vertreter verschiedenster Branchen inspiriert, sich auch über nachhaltigen Klimaschutz im Zusammenhang mit Weihnachten Gedanken zu machen.

So zum Beispiel der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der noch während des Gipfelgeschehens im Rahmen seiner Weihnachts-Aktion die spannende Frage stellte, was denn - vor dem Hintergrund innovativer, die Förderausbeute von fossilen Energieträgern erhöhender und zugleich die Produktionskosten fossiler Energieträger senkender Technologien - der Weihnachtsschlitten der Zukunft tanken wird.

"Dieser hat sicherlich seine ganz spezielle Antriebsart", lautet die salomonische Antwort - ein Ansporn für Nachwuchsingenieure, um die der VDI derzeit auch mit Verweis auf Potenziale in der Medizintechnik öffentlichkeitswirksam wirbt.

Gesunde Luft im Blick

Damit das potenzielle Ingenieursherz noch höher schlägt, verweist der VDI auf den bereits im September veröffentlichten "BP Technology Outlook", der viele aufkommende Technologien der Öl- und Gasförderung untersucht - und zwar auch mit dem expliziten Verweis auf die Luftqualität, die für die Öffentliche Gesundheit in den vergangenen knapp 70 Jahren wesentlich an Bedeutung gewonnen habe. Der Umstieg bei der Verbrennung von Kohle auf Gas reduziere die gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf die Menschen, so der Verweis in der Analyse.

Anschauungsunterricht in puncto gesunder Luft lieferte - wie bestellt - ebenfalls passend zum Gipfel der für Peking zeitweise verhängte Smog-Alarm der höchsten Stufe "Rot". Jetzt, da die Luft in Peking und anderen Metropolen im Reich der Mitte wieder mal sauberer ist, können sich die Chinesen auf das Konsumrauschfest "shèngdànjié" (Weihnachten) vorbereiten.

Wer sich dabei Gedanken macht, welchen ökologischen Fußabdruck sein Plastik-Weihnachtsbaum hat, der kann das bei akribischer Recherche sicher herausfinden. Sollte er aber einen - in China äußerst selten zu sehenden - natürlichen Christbaum erwerben, so kann er sich vertrauensvoll an das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart wenden.

Vorfestliche Freude an der Bauphysik

"Nichts symbolisiert in der westlichen Welt die Weihnachtsfeiertage mehr als der Weihnachtsbaum", steht dieser Tage im Internetauftritt des IBP.

"Doch haben Sie sich beim Betrachten Ihres fertig geschmückten Weihnachtsbaumes jemals gefragt, wie der sogenannte ökologische Fußabdruck Ihrer Festtagstanne aussieht? Welche ökologische, ökonomische, technische und soziale Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft es hat, dass der Weihnachtsbaum in Ihrem Wohnzimmer steht?", geht es provokant weiter.

Genau das erforsche die Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung am Institut bei Produkten, Verfahren und Dienstleistungen über ihren gesamten Lebensweg, wie der festlich gestimmte Leser erfährt.

Es beginnt eine spannende detektivische Suche nach sämtlichen, für den ökologischen Fußabdruck des heimischen Christbaums relevanten Komponenten.

Eines vorweg: Wer am Ende der Einführung - quasi als Service und vorweihnachtliches Lob für den Kauf eines lokalen Produktes - einen ökologischen Fußabdruck zur individuellen Verwendung als Lametta- oder Weihnachtskugelersatz erhofft, der wird enttäuscht werden. Denn die Bauphysiker interessieren sich dienstlich nicht primär für Nordmanntannen und Co.

"Der Weihnachtsbaum eignet sich besonders in dieser Jahreszeit als gutes Beispiel zur Erklärung, was hinter unserer Arbeit steckt", erläutert Matthias Fischer, Leiter der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung am Fraunhofer IBP.

Eine Methode, um den ökologischen, ökonomischen, technischen und sozialen Einfluss eines Produktes - wie in diesem Fall des Weihnachtsbaums - abzubilden, sei die Ökobilanzierung, wie es weiter heißt, bevor das IBP den Leser dann auf die Reise durch Lebenszykluskosten etc. schickt.

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