Spenden-Studie

Deutsche spenden mehr als je zuvor

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Deutschen griffen 2015 tiefer denn je in die Tasche. Vor allem die humanitäre Hilfe profitiert.

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BERLIN. Die Deutschen haben im vergangenen Jahr laut einer Studie so viel gespendet wie nie zuvor. 5,5 Milliarden Euro gingen an Kirchen oder gemeinnützige Organisationen. Das waren fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr und bedeutet einen Spendenrekord, wie die am Dienstag in Berlin vorgestellte "Bilanz des Helfens" des Deutschen Spendenrates zeigt.

"Sicher ist das Plus auch durch die Flüchtlingskrise bedingt", sagte GfK-Marktforscherin Gertrud Bohrer. Das Erdbeben in Nepal sei ein weiterer wichtiger Spendengrund gewesen.

Mit zusätzlichen rund 500 Millionen Euro gab es in der humanitären Hilfe den stärksten Zuwachs. Auch für Sport (21 Millionen) und Tierschutz (10 Millionen) gaben die Deutschen mehr Geld aus als im Vorjahr. Weniger ging an den Umwelt- und Naturschutz sowie die Kultur- und Denkmalpflege (11 Millionen Euro).

Laut GfK - die Gesellschaft für Konsumforschung hat für die Studie 10.000 Menschen befragt - hat sich 2015 fast die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) für Flüchtlinge engagiert. Gut jeder Dritte (34 Prozent) gab Sachspenden, 13 Prozent spendeten Geld oder engagierten sich ehrenamtlich. Auch zahlreiche Ärzte haben sich seit Beginn des Flüchtlingszustroms ehrenamtlich in der Versorgung der Schutzsuchenden eingesetzt.

Dass viele der Spenden ankommen, wo sie benötigt werden, zeigt eine aktuelle Mitteilung der Vereinten Nationen: Die Versorgung der Flüchtlinge in Syrien und der Region sei für die nächsten Monate gesichert. Dank Spenden - vor allem aus Deutschland - könnten die Vertriebenen in Jordanien, Libanon, Irak und Ägypten bis Ende des Jahres ernährt werden; auch die vom Krieg betroffenen Familien in Syrien könnten bis Oktober Lebensmittelpakete erhalten. Dies werde helfen, die Hoffnung auf ein besseres Leben wiederherzustellen. (dpa)

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