FUNDSACHE
Ein Kreuz für die "Partei der Schönheit"
Wenn die Italiener am 13. Juni bei der Europa-Wahl ihr Kreuz machen, werden sie auf dem Wahlzettel auch die "Partita della Bellezza", die "Partei der Schönheit", finden. Sie setzt sich für den Erhalt und gegen den Verkauf der einmaligen Kulturgüter Italiens ein. Parteigründer ist Vittorio Sgarbi, Kunsthistoriker und früherer Kulturstaatssekretär von Regierungschef Berlusconi. Sgarbi wurde vor zwei Jahren gefeuert, weil er gegen ein Gesetz protestierte, das den Verkauf von Kulturdenkmälern erlaubt.
40 Prozent des von der UNESCO geschützten Weltkulturerbes befindet sich in Italien. Doch die Regierung gibt nur ein Prozent des Staatsbudgets für Denkmalpflege aus - vielen Monumenten droht der Verfall. Die "Partita della Bellezza" setzt nun auf Protestwähler. Umfragen zufolge würden 15 Prozent für diese Partei stimmen. Und in Deutschland? Hier gibt es Parteien für Biertrinker und Autofahrer. Aber eine "Partei der Schönheit"? Bella Italia! (fst)