Kommentar

Licht im Doping-Dickicht

Eine Studie der Berliner Humboldt-Universität über Doping im Westen Deutschlands sorgt für viel Aufregung. Ob sie hilft, künftige Herausforderungen im Kampf gegen Doping besser zu bewältigen, lässt sich noch nicht abschätzen.

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Bisher schien es so, als sei der Doping-Missbrauch in Deutschland vor und nach der Wende 1989 umfassend analysiert. Im Osten wurden unzählige mit Anabolika und anderen verbotenen Mitteln vollgepumpte junge Sportlerinnen und Sportler von greisen Politikern und Funktionären für die vermeintliche Ehre der DDR missbraucht.

Im Westen hingegen galt bisher das Bild eines weitgehend sauberen Leistungssports - mit Ausnahmefällen, die die Regel zu bestätigen schienen. Dazu gehört etwa der Tod der Mainzer Siebenkämpferin Birgit Dressel 1987.

Und jetzt kommt das große Erwachen: Systematischen Doping-Betrug gab's auch in der alten Bundesrepublik. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Berliner Humboldt-Universität. Sie bietet die Chance, endlich Licht ins Dunkel eines in der Vergangenheit allzu oft verdrängten Themas zu bringen.

Doch wie ehrlich der Doping-Missbrauch in Ost und West auch immer aufgearbeitet werden mag: Doping ist kein Problem von gestern. Vergangenheit hin - Vergangenheit her: Weltweit wird im Sport weiter mit immer moderneren Dopingmitteln betrogen und manipuliert - leider auch in Deutschland.

Das zu verhindern, ist die eigentliche Herausforderung, der sich Politiker, Funktionäre und Sportler stellen müssen.

Lesen Sie dazu auch: "Wie ernsthaft wurde der Kampf gegen Doping tatsächlich betrieben?"

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