Mit vereinten Kräften gegen hohes LDL

BERLIN (gvg). Eine Senkung des LDL-Cholesterins bei Menschen mit hohem kardiovaskulärem Risiko unter einen Wert von 100 mg/dl ist zwingend nötig, wird in der Praxis aber oft nicht erreicht. Hier kann die zusätzliche Therapie mit Ezetimib oft helfen.

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Aufbauend auf den Ergebnissen von Untersuchungen wie der Heart Protection Study und der PROVE-IT-Studie wird in den Leitlinien des National Cholesterol Education Program (NCEP) in den USA sogar eine Absenkung des Werts für LDL-Cholesterin auf 70 mg/dl bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten als sinnvolle Option angesehen.

Professor Dror Harats vom Sheba Medical Center in Tel Aviv ist jedoch sehr skeptisch, daß diese Werte in der Praxis erreicht werden. Auf einer von MSD und Essex Pharma unterstützten Veranstaltung in Berlin zitierte er die Ergebnisse einer Studie, bei der überprüft wurde, inwieweit bei knapp 3650 Patienten mit Diabetes oder KHK der Ziel-LDL-Wert von 100 mg/dl erreicht wurde.

Das Ergebnis: "Zwei Drittel erreichen schon dieses LDL-Ziel nicht", so Harats in Berlin. Einer der Gründe für diese Bilanz sei, daß Ärzte sich scheuten, bei Statinen die maximale Dosis anzuwenden. Doch selbst wenn sie es tun, bleibt der Erfolg oft aus.

"Die 6er-Regel limitiert eine Statin-Monotherapie", so Harats. Diese Regel besagt ja, daß mit jeder Verdopplung der Statindosis der LDL-Wert zusätzlich um sechs Prozent sinkt. Das ist zu wenig, wenn der Ausgangs-LDL-Wert sehr hoch liegt und das Ziel immer ehrgeiziger wird.

Eine Lösung könnte es sein, das Problem Cholesterin von zwei Seiten anzugehen: Durch eine Hemmung der Cholesterin-Resorption zusätzlich zur Blockade der Cholesterin-Synthese. So könne durch zusätzliche Einnahme des Cholesterin-Resorptionshemmers Ezetimib (Ezetrol®) bei einer niedrigen Statindosis das LDL-Cholesterin um die Hälfte gesenkt werden.

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