EU-Kardiologen befürworten duale Lipidsenkung

STOCKHOLM (sko). Um Herz-Kreislaufpatienten zu ihrem LDL-Zielwert zu bringen, reicht eine Statin-Monotherapie nicht aus - meinen 65 Prozent der Kardiologen in Europa. Vielmehr denken 85 Prozent der Kollegen, daß mit der gleichzeitigen Hemmung der Cholesterin-Synthese und intestinalen Resorption größere Erfolge erzielt werden können.

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Dies sind zwei Ergebnisse einer Umfrage des Brüsseler Marktforschungsinstituts Harris Interactive, die beim Europäischen Kardiologen-Kongreß in Stockholm bei einer Pressekonferenz des Unternehmens MSD, das die Studie in Auftrag gegeben hat, und Essex Pharma vorgestellt wurde. Befragt wurden 388 Kardiologen aus fünf europäischen Ländern in kurzen Telefon-Interviews zur Lipid-senkenden Therapie.

Etwa 88 Prozent der Kollegen halten es für wichtig oder sehr wichtig, Hochrisikopatienten auf den LDL-Zielwert einzustellen. Doch daß dies nur selten gelingt, ist hinlänglich bekannt. Dr. Johannes Kastelein von der Universität Amsterdam stellte die Daten der REALITY-Studie vor.

In dieser Studie wurden über 58 000 Patienten mit einer Lipid-senkenden Therapie über durchschnittlich 15 Monate beobachtet. 60 Prozent von ihnen erreichten ihren Zielwert nicht. "Eine Statintherapie in der Standarddosis ist nicht effektiv genug, um das Ziel zu erreichen", sagte Kastelein.

Die Behandlung mit dem Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib (Ezetrol®) bewirke dann im zweiten Schritt das gleiche wie die Erhöhung der Statindosis über drei Schritte, sei aber verträglicher.

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