Mit doppelter Strategie gegen Cholesterin

HAMBURG (grue). Die kombinierte Behandlung mit einem Statin plus Ezetimib ist pharmakologisch und klinisch sinnvoll: Die Wirkstoffe senken das LDL-Cholesterin um die Hälfte und bringen damit mehr Patienten in den LDL-Zielwertbereich.

Veröffentlicht:

Tatsächlich erreichten in einer Studie mit der dualen Hemmung von Cholesterinsynthese und -resorption 71 Prozent eine LDL-Cholesterin-Konzentration unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l), 50 Prozent besser als mit Placebo. Dies kommt etwa Patienten zugute, die mit einem Statin allein nicht ihr LDL-Ziel erreichen.

Mit Simvastatin plus Ezetimib (als Fixkombination Inegy® im Handel) sank in der EASE-Studie bei diesen Patienten das LDL-Cholesterin um weitere 26 Prozent, erinnerte Professor Klaus von Bergmann in Hamburg. Die beiden Substanzen wirken synergistisch, indem Simvastatin die Cholesterin-Synthese hemmt und Ezetimib die zur Kompensation gesteigerte intestinale Fettresorption blockiert.

Dabei ist es günstig, daß die beiden Lipidsenker über verschiedene Stoffwechselwege abgebaut werden: Das Statin wird über das Cytochrom-P450-System metabolisiert, Ezetimib gelangt als aktiver Metabolit in den Darm und wird ausgeschieden, berichtete der Wissenschaftler von der Uni Bonn auf einer Veranstaltung der Unternehmen MSD und Essex pharma.

Die Wirksamkeit von Ezetimib plus Simvastatin belegt auch eine neuere Studie mit fast 2000 Patienten, so Professor Heyo Kroemer von der Universität Greifswald. Darin wurde bei erhöhtem LDL-Cholesterin mit Atorvastatin oder Simvastatin/Ezetimib behandelt. Die Statindosierungen variierten zwischen zehn und 80 Milligramm.

Mit der dualen Therapie wurde auf jeder Dosisstufe eine größere LDL-Reduktion erreicht. Deshalb erreichten mit der Fixkombination ein Drittel mehr Patienten das LDL-Therapieziel unter 100 mg/dl.

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert