Paul-Ehrlich-Preis für wegweisende Forschungen zum T-Zellrezeptor

FRANKFURT/MAIN (nsi). Der Paul-Ehrlich-Ludwig-Darmstaedter-Preis ist gestern in der Frankfurter Paulskirche verliehen worden. Ausgezeichnet worden sind Professor Tak Mak von der Universität von Toronto in Kanada und Professor Mark Davis von der Stanford University in Kalifornien in den USA.

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Die Preisträger hätten unabhängig von einander in den achtziger Jahren Struktur und Funktionsweise des T-Zellrezeptors im wesentlichen aufgeklärt, sagte Professor Hans Wigzell vom Karolinska Institut in Stockholm, der die Laudatio hielt. Davis hat herausgefunden, wie die T-Lymphozyten die Milliarden an verschiedenen Antigen-Spezifitäten ihrer Rezeptoren herstellen.

Die Grundlagenforschung der beiden Preisträger helfe, therapeutische Strategien gegen Infektionskrankheiten, Krebs oder Autoimmunerkrankungen gezielter zu entwickeln, sagte Wigzell. Zum Beispiel habe das bessere Verständnis dafür, wie ein Antigen aufgebaut und verpackt sein sollte, um von T-Lymphozyten erkannt zu werden - sie stimulieren die B-Zellen zur Antikörperproduktion -, neue Impulse in der Impfstoffforschung gesetzt. Trotz der hohen Mutationsrate des Aids-Virus, welche dieses vor Attacken des Immunsystems schütze, sei die Entwicklung einer Vakzine gegen das HI-Virus mittlerweile ein realistisches Ziel geworden, sagte Davis.

Obwohl seine eigene wissenschaftliche Arbeit über die Jahre hinweg immer praxisnäher geworden sei, betonte Mak, daß Innovationen in der angewandten Forschung ohne die Ergebnisse der Grundlagenforschung nicht möglich seien. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Klaus Theo Schröder, sagte, der Etat für Bildung und Forschung solle von derzeit etwa neun Milliarden Euro bis 2010 weiter kontinuierlich gesteigert werden. Schröder überreichte die Auszeichnungen im Namen der Bundesregierung. Der Preis ist mit insgesamt 100 000 Euro dotiert.

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