Preis für Depressionsforscher

MÜNCHEN (sto). Das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München hat einen der höchst dotierten Forschungspreise bekommen: In den nächsten fünf Jahren erhält das Institut von Bristol-Myers Squibb Fördermittel in Höhe von insgesamt 500 000 Dollar (420 000 Euro), die für die Erforschung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen bestimmt sind.

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Bei einer Feierstunde im Max-Planck-Institut für Psychiatrie überreichte John Kilborn, Geschäftsführer von Bristol-Myers Squibb Deutschland, die erste Rate des "Freedom to Discover Award 2004" in Höhe von 100 000 Dollar (84 000 Euro) an den Direktor des Instituts, Professor Florian Holsboer.

Mit dem Forschungsstipendium würdige das Unternehmen die wissenschaftliche Arbeit Holsboers zum Verständnis der Regulation von Streßhormonen bei Depressionen und Angsterkrankungen, sagte Kilborn.

Das MPI in München erforscht unter anderem die Bedeutung des Kortikotropin-freisetzenden Hormons (CRH). Die Arbeiten haben inzwischen zu klinischen Studien mit Angst- und Depressionspatienten sowie zur Entwicklung von Substanzen geführt, die CRH-Rezeptoren blockieren.

Darüber hinaus gelang erst kürzlich die Entdeckung eines Gens, das bei der Entstehung von Depressionen beteiligt ist. Außerdem erkannten die Wissenschaftler, daß Patienten mit bestimmten genetischen Variationen besonders gut auf Antidepressiva ansprechen. Damit sei die Entwicklung von Medikamenten denkbar, die eine maßgeschneiderte Therapie ermöglichen.

Der "Freedom to Discover Award" ist einer von sechs biomedizinischen Forschungspreisen, die jedes Jahr von der Bristol-Myers-Squibb-Foundation vergeben werden. Seit 1977 hat das Unternehmen weltweit mehr als 240 Stipendien an über 150 Universitäten und Instituten in mehr als 23 Ländern vergeben. Die Gesamtsumme der Forschungspreise liegt bei über 100 Millionen Dollar.

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