Neuer Fragebogen erfaßt Lebensqualität

FRANKFURT/MAIN (khs). Der mit 10 000 Euro dotierte "Lilly Quality-of-Life-Preis" ging in diesem Jahr an zwei Anästhesisten der Marburger Universitätsklinik. Die Ärzte erhielten den Preis für die Erstellung und Validierung eines Fragebogens zur Lebensqualität in der prä- und postoperativen Phase von Patienten.

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Ausgezeichnet wurden Privatdozent Leopold Eberhart von der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Privatdozent Ilhan Celik vom Institut für Theoretische Chirurgie. Der von den Ärzten entwickelte Fragebogen umfaßt 33 Fragen, die vom Patienten anhand einer vierstufigen Skala beantwortet werden.

Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main sagte Jury-Mitglied Professor Frank Porzsolt aus Ulm, daß das neue Fragebogeninstrument die Qualität klinischer Leistungen in optimaler Weise messe und im Sinne eines Benchmarking verwendet werden könne.

Bei ersten Testanwendungen hätten sich bereits zwei Schwachstellen im Therapie-Management ergeben: zum einen die präoperative Angst der Patienten und die oft erzwungene postoperative Immobilität. Beide schränkten die Lebensqualität von Patienten ein.

Aus diesen Ergebnissen lassen sich nach Eberhart praktische Hinweise für Anästhesisten und Chirurgen ableiten. Der Anästhesist solle sein Augenmerk verstärkt auf die präoperative Anxiolyse richten, der Chirurg darauf, Verweilsonden nach der Op nicht zu lange liegen zu lassen oder sie erst gar nicht zu legen.

So sollte zumindest daran gedacht werden, etwa eine Magensonde schon im Aufwachraum zu ziehen. Denn die postoperative Immobilisierung lasse die Patienten schwächeln, was zu schlechteren Heilungsverläufen führen könne.

Bisher sei diese Patientenperspektive nie genügend berücksichtigt worden, sagte Dr. Nick Schulze-Solce vom Unternehmen Lilly. Dafür stehe nun ein valides und zuverlässiges Meßinstrument zur Verfügung.

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