"Ich bin fit - mit geht es gut"

Zum 7. Mal fand in Frankfurt das Down-Sportlerfestival statt. Dank prominenter Unterstützung ein Riesenerfolg.

Von Pete Smith Veröffentlicht:

"Jetzt ist Max dran!" Die Kinder am Ende der Laufbahn fiebern dem Start entgegen. "Maaax!", schreit ein Mädchen, aber der hört das nicht, weil er hundert Meter entfernt auf den Startschuss wartet. Einige der Neun- und Zehnjährigen halten Transparente hoch: "1, 2, 3, 4 - wir sind alle für dich hier!" und "Max vor!" Die ganze Klasse ist hier, um Max, ihren Mitschüler aus der 3 B der Merianschule in Frankfurt, anzuspornen. "Jetzt!" Max spurtet los. Auf der Mitte der Laufbahn schiebt sich einer seiner Gegner an ihm vorbei. Max gibt alles und landet schließlich auf dem zweiten Platz. Für seine Klassenkameraden, die ihn jubelnd in die Arme schließen, ist er trotzdem der Sieger.

551 Athleten und 2000 Zuschauer

Es ist eine dieser wunderbaren Szenen, die die Besucher des 7. Deutschen Down-Sportlerfestivals in Frankfurt am Main berühren und ihnen lange im Herzen bleiben. 551 Athleten sind in diesem Jahr dabei, so viele wie noch nie. Begleitet werden sie von ihren Eltern und Geschwistern, Großeltern, Freunden und Klassenkameraden. Rund 2000 Zuschauer sitzen auf den Rängen und jubeln ihren Idolen zu. Im siebenten Jahr seines Bestehens platzt das Festival aus allen Nähten, es ist das weltweit größte seiner Art. Möglicherweise muss man im nächsten Jahr in eine größere Halle ziehen. Auf jeden Fall soll die Sportveranstaltung für Menschen mit Down-Syndrom nicht nur im kommenden, sondern auch im übernächsten Jahr stattfinden. Das sichert Helmut Fabry, Vorstandsvorsitzender der Hexal AG aus Holzkirchen, die das Fest finanziell und ideell fördert, den Teilnehmern und ihren Begleitern zu.

Auch die Unterstützung durch die Prominenz ist in diesem Jahr so groß wie noch nie. Wieder mit dabei ist Bobby Brederlow, Schauspieler mit Down-Syndrom und Pate des Festivals. Alte Bekannte sind auch die "Lindenstraßen"-Schauspieler Joachim Hermann Luger und Jo Bolling sowie ihr Kollege Claus Theo Gärtner alias Matula aus "Ein Fall für Zwei". Zum ersten Mal hingegen feuern die Fußballweltmeisterinnen Steffi Jones und Renate Lingor die 550 Athleten im Alter zwischen fünf und über 60 Jahren an.

Einer der emotionalen Höhepunkte des Festivals ist der Einzug der Sportler, der von den Zuschauern frenetisch bejubelt wird. Dann sorgt Joachim Hermann Luger für Gänsehaut, als er zum Mikrophon greift und für die Anwesenden die deutsche Nationalhymne singt. Schließlich schneidet Bobby das Band durch und erklärt die Spiele für eröffnet.

"Es ist jedes Mal wieder neu und berührend"

"Ich bin fit, mir geht es gut", sagt der Schauspieler anschließend und macht sich warm. Er will beim Laufen, Weitsprung und Tischtennis an den Start gehen. Den erstmals ausgetragenen 1000-Meter-Lauf hingegen lässt er aus und erklärt auch, warum: "100 ist besser als 1000."

Für alle ist das Passende dabei. Außer den genannten Disziplinen gibt es Weitwurf, Tennis, Judo und Tanzen. Die Kinder können sich schminken lassen, und draußen wartet ein Fahrradparcours. 300 ehrenamtliche Helfer sorgen für den reibungslosen Ablauf.

Während die Athleten in der Halle ihr Bestes geben, bieten Experten im Vereinsraum Informationsveranstaltungen an, etwa um die Eltern der Down-Kinder darüber aufzuklären, was zu beachten ist, wenn jene erwachsen werden.

"Es ist jedes Mal wieder neu, aufregend und unglaublich berührend", beschreibt Schauspieler Luger seine Gefühle und spricht damit vielen Teilnehmern aus der Seele. "Ich habe heute immer noch Tränen in den Augen."

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