Highlights 1989
Lehr korrigiert das Altenbild
Neu-Isenburg, 16. Januar 1989. Die neue Bundesgesundheitsministerin, die Psychologin und Altersforscherin Professor Ursula Lehr, drängt auf eine Korrektur des Bildes von älteren Menschen.
In einem Beitrag für die "Ärzte Zeitung" schreibt sie: "Die überwiegende Mehrheit der Alten ist kompetent, ist in ihren Fähigkeiten und Funktionen keineswegs eingeschränkt, ist noch voll einsatzfähig, wird aber in unserer Gesellschaft nicht mehr gebraucht."
Und weiter: "Heutzutage beherrschen bei uns in der Öffentlichkeit Begriffe wie Altenlast, Pflegelast, Rentenlast die Diskussion und schüren damit nur den Generationenkonflikt."
Lehr fragt: "Warum heben wir nicht das Altenpotenzial, die Alterskompetenz deutlich hervor? Die Neuen Alten könnten beruflich noch viel leisten."