"Respekt, das ist es, was wir uns verdient haben!"

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Die südafrikanischen Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft sind mit dem Turnierauftakt sehr zufrieden. Der Stolz im Land ist groß, dass der Start zur ersten WM auf afrikanischem Boden reibungslos verlaufen ist.

HAMBURG (dpa). Das war ein Weltmeisterschaftsauftakt so recht nach dem Geschmack der Südafrikaner: Beim Gastgeber war der Stolz groß - nicht nur über das 1:1 im Auftaktspiel gegen Mexiko "Respekt, das ist es, was wir uns verdient haben", schrieb die Zeitung "Star" hinterher. Auch die Polizei zeigte sich erleichtert: Es gab keine größeren Zwischenfälle. Südafrikas WM-Organisatoren zogen ebenfalls eine überaus positive Auftaktbilanz. Sicherheitsfragen, Transport- und Ticketprobleme bleiben aber vorerst ungelöst.

Tor! Südafrikas Fans bejubeln das erste Tor ihres Teams.
© Camera 4 Lightfood / Imago

Tor! Südafrikas Fans bejubeln das erste Tor ihres Teams. © Camera 4 Lightfood / Imago

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Längst nicht alles verlief nach Plan für die Teams an den ersten WM-Spieltagen. Otto Rehhagel etwa verpatzte seine Premiere vollkommen. Der Europameister von 2004 kassierte am Samstag im ersten Spiel der Gruppe B eine 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Südkorea. Mit zwei Gegentoren waren die Hellenen vor 31 513 Zuschauern im Nelson-Mandela-Bay-Stadion tatsächlich noch gut bedient, denn der WM-Vierte von 2002 war im ersten Spiel der Gruppe B weiteren Treffern näher als die behäbigen Griechen dem Anschluss.

Kapitaler Aussetzer in Rustenburg

Schauplatzwechsel: Pannen-Keeper Robert Green versetzte Englands Titeljägern bei der Fußball-WM gleich zum Auftakt einen Dämpfer. Nach einem kapitalen Aussetzer ihres Schlussmanns mussten sich die zahnlosen "Three Lions" am Samstag in Rustenburg mit einem 1:1 (1:1) gegen die frechen Boys aus den USA begnügen. Clint Dempseys harmloser Schuss rutschte WM-Debütant Green in der 40. Minute durch die Hände und trudelte zum Ausgleich über die Torlinie. Mehr als das frühe Führungstor von Steven Gerrard (4. Minute) brachte der schwache Favorit vor 38 646 Zuschauern beim Turnier-Einstieg nicht zustande. Damit steht England am Freitag gegen Algerien schon unter Druck.

Andere Teams wie etwa Argentinien starteten mit einem erwarteten Sieg in die Fußball-Weltmeisterschaft. Die hoch eingeschätzte Mannschaft um Superstar Lionel Messi feierte am Samstag in Johannesburg ein knappes, aber verdientes 1:0 (1:0) über Nigeria und begann damit ihre WM-Mission erfolgreich.

 Alle vor der Weltmeisterschaft in Südafrika vorgenommenen Dopingproben haben im übrigen ein negatives Ergebnis erbracht. Jeweils acht Spieler aller 32 Mannschaften wurden von der FIFA bei der Turniervorbereitung getestet, teilte der Chef-Mediziner des Fußball-Weltverbandes, Jiri Dvorak, am Samstag in Johannesburg mit. "Die Mannschaften waren sehr kooperativ. Alles verlief problemlos", sagte Dvorak. 18 Teams wurden in ihren Trainingslagern in Europa aufgesucht, 14 Mannschaften in Südafrika getestet. Bei der deutschen Auswahl waren die FIFA-Tester im Trainingslager in Südtirol zur Kontrolle erschienen.

Während des WM-Turniers werden die Urin- und Blutproben fortgesetzt. Im Losverfahren werden nach allen 64 Partien je zwei Akteure pro Mannschaft für die Kontrollen ausgewählt. Somit nimmt die FIFA insgesamt 512 WM-Dopingtests vor - 256 vor dem Turnier und 256 in der Zeit vom 11. Juni bis 11. Juli.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten der Vorsitzende der Medizinischen Kommission der FIFA, Michel d'Hooghe, und der Präsident der Internationalen Anti-Doping Agentur WADA, John Fahey, die nach schwierigen Zeiten nun reibungslose Zusammenarbeit. Fahey erhielt von d'Hooge einen Fußball mit den Unterschriften der südafrikanischen Nationalmannschaft.

Die FIFA hat ihre Kontrollaktivitäten in den vergangenen fünf Jahren intensiviert. 2009 wurden weltweit 40 000 Tests vorgenommen und damit doppelt so viele wie noch 2004. 70 bis 90 positive Fälle seien durchschnittlich pro Jahr vorgefallen, meistens handelte es sich um Marihuana- oder Kokain-Konsum. Bei einer WM gab es seit 1994 keinen Dopingfall mehr. Damals wurde Diego Armando Maradona der Einnahme eines Aufputschmittels mit dem Wirkstoff Ephedrin überführt.

Messi klagt über Vuvuzuela-Lärm

Argentiniens Weltfußballer Lionel Messi und Kapitän Javier Mascherano haben sich über den Lärm der Vuvuzelas beschwert. "Der Fußball ist auch Kommunikation und es ist schwer mit deinem Mitspieler zu sprechen bei diesem Krach der Vuvuzela", sagte Mascherano nach dem 1:0-Sieg seines Teams am Samstagabend in Johannesburg gegen Nigeria.    Auch Superstar Messi vom FC Barcelona beklagte sich bitterlich über die in Südafrika so beliebten Lärminstrumente: "Es ist unmöglich sich mitzuteilen, wenn man wie taub ist."

Die Vuvuzela ruft im Kap-Staat sogar den Tierschutzverband (SPCA) auf den Plan. Er unterstütze das Nationalteam, betonte der SPCA. Haustiere sollten trotz aller Begeisterung aber keinen "hohen Lärmpegeln" ausgesetzt werden. Das gelte etwa, wenn in der Öffentlichkeit von WM-Fans ausgelassen und ausdauernd die Vuvuzela geblasen werde. Es sei dann ratsam, die Tiere im Haus einzusperren, mahnte der SPCA.

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