Vuvuzelas können bis zu 160 Dezibel erreichen

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AALEN (dpa). Vuvuzelas sind der meistdiskutierte Fanartikel zur WM - und offensichtlich noch gefährlicher als gedacht. Ein einziger Fanfarenstoß aus der afrikanischen Tröte könne ausreichen, um das Gehör dauerhaft zu schädigen, warnt der Aalener Hörakustik-Professor Eckhard Hoffmann. Aus medizinischer Sicht gehöre die Tröte verboten. Mit Ohrenschützern und einer schwarz-rot-goldenen Vuvuzela hat Hoffmann eine menschengroße Plastik-Puppe beschallt. Im Gehörgang der Puppe kamen bis zu 160 Dezibel an. Schon ab 120 Dezibel kann ein kurzer Ton das Gehör schädigen. Bei dieser Lautstärke könnten nicht einmal mehr Lärm-Stöpsel die Ohren ausreichend schützen, so Hoffmann. Bislang hatten die meisten Wissenschaftler den Lärm der Vuvuzelas mit gut 120 Dezibel angegeben. Hoffmann kommt zu seinen deutlich höheren Ergebnissen, weil er die Länge der Tröten berücksichtigt: Wenn beim Public Viewing die Menschen dicht an dicht stehen, dann endet die Vuvuzela des Hintermanns ziemlich genau am Ohr des Vordermanns. "Wenn man Pech hat, bleibt dieser Tinnitus und kann den Betroffenen in seiner Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Bei aller Freude über die WM: Das ist der Vuvuzela-Spaß nicht wert", sagte der Hörakustiker. Viele Public-Viewing-Veranstalter im Südwesten haben auf den Lärm der afrikanischen Fan-Instrumente ohnehin längst reagiert. Im Fandorf in Heilbronn dürfen keine Vuvuzelas mitgebracht werden. Auch in Tübingen oder im Freiburger Mensagarten sind die Tröten verboten. Bei zahlreichen Fanfesten im Südwesten gibt es allerdings bislang keine Beschränkungen.

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